Microsoft stellt bei automatischen Updates auf Windows 10 den Default-Webbrowser auf den IE-Nachfolger Edge um.
Weil Microsoft bei automatischen Updates auf Windows 10 den Default-Webbrowser auf den IE-Nachfolger Edge umstellt, hat Chris Beard, der Chef der Mozilla Foundation, einen offenen Brief an den Microsoft-CEO Satya Nadella verfasst. Man habe zwar im Vorfeld versucht, mit den zuständigen Microsoft-Entwicklern zu reden, aber das sei ohne Ergebnis verlaufen, und habe deshalb nun zur Maßnahme des offenen Briefs gegriffen.
In seinem Brief beschwört Beard den Microsoft-Chef, hinsichtlich "Auswahl und Kontrolle nicht die Uhr zurückzudrehen". Gemeint ist damit wohl einerseits die Auswahl des verwendeten Webbrowsers und andererseits die Kontrolle über die eigenen Daten, die etwa Mozilla Firefox bieten soll. Beides gehe verloren, wenn Microsoft bei Updates auf Windows 10 nicht die in der alten Windows-Version getroffene Einstellung des Default-Browsers durch den User respektiert. Man sei "tief enttäuscht" über diesen Rückschritt Microsofts, so Beard.
Fünf Jahre lang war Microsoft durch eine Entscheidung der Europäischen Kommission gezwungen gewesen, dem Anwender eine Auswahlmöglichkeit für den als Default-Anwendung festgelegten Webbrowser zu bieten. Diese Auflage endete aber im Dezember letzten Jahres.
Während automatische Updates auf Windows 10 die Default-Einstellungen überschreiben, werden Anwender bei manuellen Updates gefragt, ob sie die aktuellen Settings behalten möchten.
Nach fünf Jahren darf Microsoft nun darauf verzichten, Anwendern ein Fenster zur Auswahl des Webbrowsers zu präsentieren.