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Grenzen

Die Möglichkeiten funktionaler Tests sind recht begrenzt, und auch Performanceprobleme sind mit dem Tool nur ansatzweise zu analysieren. Es können in keinem Fall Pakete inspiziert oder mitgeschnitten werden. Sieht man von der rudimentären Ausgabe von DHCP-Parametern ab, lassen sich Services generell nicht funktional prüfen. Die Transfergeschwindigkeit ist nur unter Zuhilfenahme zusätzlicher Messgeräte erfassbar. Filter beschränken sich auf einige fest vorgegebene Auswahlmöglichkeiten.

Wenn man Netzwerkproblemen vertieft auf den Grund gehen will, kommt man mit einem Laptop und einem extra Kabeltester weiter. Dieser Gerätemix ist aber deutlich unhandlicher, schwerer, komplexer in der Bedienung und weniger robust. Dagegen vereint der LanXPLORER alle grundlegenden Tests in einem Gerät, das wenig mehr als ein halbes Kilo wiegt und in eine Kitteltasche passt. Die Bedienung ist dank Touch-Display sehr einfach und intuitiv. Den häufigsten Problemen und namentlich Hardwarefehlern (Verkabelung, Interfaceausfälle, etc.) wird man damit zuverlässig auf die Schliche kommen.

Schwergewicht Fluke

Der zweite Testkandidat, ein OneTouch AT von Fluke Networks, präsentierte sich schon beim Auspacken als Schwergewicht, und das im wörtlichen wie übertragenen Sinn: Mit einem deutlich größeren farbigen Touchscreen (14,5 cm Diagonale, 480 x 640 Pixel) ( Abbildung 4 ), mit leise rauschendem Lüfter und einem Kilo Elektronik mehr auf den Rippen, der es zu danken ist, dass das Gerät das Testarsenal seines Mitbewerbers qualitativ wie quantitativ übertrifft. Allerdings gilt das auch für den Preis: Während der LanXPLORER ab 1200 und bis 2800 Euro in der Vollausstattung kostet, muss man für das OneTouch AT mindestens knapp 5000 Euro ausgeben, mit allem Drum und Dran kann man aber auch das Doppelte anlegen. Eine stolze Summe, bei der sicher nicht nur Gelegenheitsnutzer ins Rechnen kommen.

Abbildung 4: Der Netzwerktester OneTouch AT von Fluke Networks. Das Gerät hat einen großen Touchscreen und braucht einen Lüfter.

Die grundlegenden Tests erledigt das OneTouch AT genauso spielend leicht wie zuvor der LanXPLORER. Ein Test-Button startet eine Reihe vorkonfigurierter Tests, die sich auch hier von der Verbindung zum nächsten Switch über das LAN und dort angebotene Dienste bis zu Internetservices hocharbeiten und in einer alle Tests zusammenfassenden Wertung münden (grüner oder roter Kopfbalken). Existiert ein DHCP-Server, der nur Geräten mit ihm bekannter MAC-Adresse eine IP-Adresse gewährt, muss der Netzwerktester dem DHCP-Server bekannt gemacht werden, sonst ist nicht viel mehr als die Verkabelung testbar. Alternativ lässt sich die die MAC-Adresse des Testers auch editieren. Der erste und grundlegende Test ist eine Kabelprüfung auf richtige Verdrahtung, Unterbrechungsfreiheit und Übersprechen sowie PoE, sofern verwendet. Mit einem speziellen Endstück gelingt eine recht genaue Längenmessung. Ein Auffinden des entfernten Kabelendes mithilfe eines Tongenerators ist wie beim LanXPLORER möglich, allerdings gehört der Empfänger (Sonde) nicht zum Lieferumfang, sondern muss als Zubehör erworben werden. Hat man eine aktive Gegenstelle, werden auch die angebotene wie die ausgehandelte Linkrate und der Duplex-Mode angezeigt. Beim nächstgelegenen Switch erkennt der Tester Modell, IP- und Mac-Adresse sowie Portnummer der Verbindung, sofern der Switch SNMP versteht und das möglicherweise erforderliche Passwort (Community-String) in der Konfiguration des Testers hinterlegt wurde. Hier wie bei einem benachbarten Gateway lassen sich prinzipiell auch Portstatistiken abrufen, was aber ebenfalls SNMP und eine passende Konfiguration voraussetzt.

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