Das Darknet ist für die meisten Internet-Nutzer ein mystischer, unbekannter, ja furchteinflößender Teil des Internets. In ihm treiben Ganoven und Drogenhändler ihr Unwesen. Stefan Mey hat sich in die Unterwelt gewagt und beleuchtet in seinem Buch das illustre Treiben auf illegalen Drogen-Marktplätzen, die großen Online-Händlern gar nicht so unähnlich sind. Richtig duster wird es in den Bereichen Waffenhandel und Kinderpornographie, die ebenfalls ihren Platz im Darknet gefunden haben. Aber auch die gute Seite stellt Mey vor, denn das Darknet dient auch Whistleblowern, Oppositionellen in unterdrückerischen Regimen und allen Nutzern, die sich nicht von Staaten und Konzernen wie Google und Facebook ausspionieren lassen wollen.
Zunächst erklärt Mey, was das Darknet technisch überhaupt ist, denn zur Überraschung vieler handelt es sich beim größten Teil des Internets um ein sogenanntes "Deep Web" – ein Teil, der von Suchmaschinen nicht durchstöbert wird. Dennoch ist nichts Illegitimes daran. Das Darknet setzt noch einen drauf und hält bewusst durch Verschlüsselung sowie Anonymisierung Schnüffler draußen. Nur mit einem Tor-Browser gelingt der Einstieg, und dann müssen sich Nutzer mit kryptischen .onion-Adressen herumschlagen. Mey erklärt das Funktionsprinzip ausführlich und nachvollziehbar.
Dass das Tor-Netzwerk und damit die Basis für das Darknet auf das US-Militär zurückzuführen ist, wissen derweil die wenigsten. Dann das Naval Research Laboratory suchte Mitte der 1990er-Jahre nach Wegen, auf denen Militärangehörige anonym und unbemerkt von überall auf der Welt Kontakt nach Hause aufnehmen konnten. Das Ergebnis kennen wir heute als Darknet. Abschließend darf natürlich der Blick auf die Strafverfolger nicht fehlen, denn diese schlagen auch im vermeintlich sicheren Darknet immer wieder zu und verhaften die Betreiber namhafter Plattformen, wie zuletzt Alphabay oder Hansa Market. Wie ihnen dies gelingt, schildert
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