Dateien vom Backup auszuschließen, ist ebenso von Vorteil, wie sie einzubinden. Am einfachsten nimmt rdiff-backup auszuschließende Dateien via "--exclude" entgegen:
# rdiff-backup --exclude /etc/ld.so.cache /etc /mnt/backup
# ls /mnt/backup/ld.so.cache
ls: cannot access /mnt/backup/ld.so.cache: No such file or directory
Das ist nur die einfachste Variante eines Excludes. Unterstützt werden Shell-Patterns, Regular Expressions und Exclude-Dateien. Eine Exclude-List besteht im ersten Schritt aus den Pfaden der auszuschließenden Dateien:
# cat exclude-list
/etc/wpa_supplicant
/etc/dump
Diese Liste dient dann als Parameter für die Option "--exclude-filelist" oder "--exclude-globbing-filelist", wobei die Globbing-Listen den Einsatz von Patterns erlauben [1]:
# rdiff-backup --exclude-filelist exclude-list /etc/ /mnt/backup
Den Datenstand der letzten Sicherung wiederherzustellen, ist mit dem aktuellen Mirror sehr einfach. Sie verwenden am besten den »cp
«
-Befehl mit der Archive-Option:
# cp -a /mnt/backup/shadow /etc/shadow
Seine Stärken spielt rdiff-backup aber erst dann aus, wenn ältere Versionen von Dateien wiederhergestellt werden müssen. Voraussetzung sind regelmäßige Sicherungen und ein zugehöriger Increment zum gewünschten Zeitpunkt. Im folgenden Beispiel wird die Datei »/etc/hosts
«
wiederhergestellt, so wie sie zum Zeitpunkt der Sicherung am 19. März 2015 (durchgeführt um 20:15:46h, siehe "--list-increments") gewesen ist:
# rdiff-backup /mnt/backup/rdiff-backup-data/increments/hosts.2015-03-19T20\:15\:46+01\:00.diff.gz /tmp/hosts
Genausogut können Sie beim Wiederherstellen auf Zeitstempel zurückgreifen und auf die Increments verzichten:
# rdiff-backup -r 7D /mnt/backup/hosts /tmp/hosts
Sie erhalten die Datei nun in der Version, in der sie sich vor sieben Tagen befunden hat. Gibt es zu diesem Zeitpunkt keine Sicherung, wählt rdiff-backup den vorhergehenden Increment, also zum Beispiel den vor acht Tagen. Nähere Informationen dazu finden Sie in der Manpage zu rdiff-backup unter TIME FORMATS und RESTORING.
Eine nützliche Alternative zum Wiederherstellen von Dateien ist rdiff-backup-fs. Es mountet ein Backup-Verzeichnis und stellt dem Benutzer die einzelnen Increments als Verzeichnis zur Verfügung:
# TZ='+1' rdiff-backup-fs /mnt/fuse /mnt/backup/
# ls /mnt/fuse/
2015-03-15T09:15:19 2015-03-15T09:50:34 2015-03-19T20:15:46
2015-03-21T09:45:05 2015-03-15T09:28:48 2015-03-15T10:44:06
2015-03-21T08:43:49
Dieses Beispiel zeigt, dass jede durchgeführte Sicherung als eigenes Verzeichnis erscheint. Stellen Sie sicher, dass die Variable TZ gesetzt ist, ansonsten stimmen die Namen der Verzeichnisse nicht mit den Zeiten der Sicherungen überein. Praktischerweise sehen Sie in den Verzeichnissen direkt, in welchem Zustand die Daten zum gegebenen Zeitpunkt waren. Um eine Datei zurückzusichern, wechseln Sie einfach in ein Verzeichnis und kopieren sie diese an den gewünschten Ort.