Das Titelthema im ADMIN 04/14 "Vernetzt speichern" sind Netzwerkdateisysteme, etwa Samba 4, verteilter Storage mit Ceph & GlusterFS und der Unix-Klassiker ... (mehr)

DAG-Mitglieder

Der nächste wichtige Schritt beim Verwenden von DAG ist die Aufnahme von Mitgliedern zu dieser Gruppe. Bei den Mitgliedern handelt es sich um Server mit der Postfachrolle, um die Datenbanken dieser Server über DAG zu replizieren. Jeder Server, der Mitglied der DAG wird, nimmt Exchange als Cluster-Knoten in den zugrunde liegenden Windows-Cluster auf. Sie können in den Eigenschaften einer DAG auch Server entfernen. Zuvor müssen Sie aber auf dem Server alle Replikate der Datenbanken entfernen.

Neben der Exchange-Verwaltungskonsole können Sie auch Server in der Exchange-Verwaltungsshell zu einer DAG hinzufügen. Dazu verwenden Sie folgendes Commandlet:

Add-DatabaseAvailabilityGroupServer -Identity DAG -MailboxServer Servername

Um einen Server aus seiner DAG mit der Exchange-Verwaltungsshell zu entfernen, verwenden Sie den folgenden Befehl:

Remove-DatabaseAvailabilityGroupServer -Identity DAG -MailboxServer Servername

Ist ein Server in einer DAG nicht mehr verfügbar, können Sie ihn über das Exchange-Setup-Programm wiederherstellen. Gehen Sie dazu genauso vor wie bei der Wiederherstellung eines normalen Servers und überprüfen Sie danach, ob die Replikation funktioniert. Unter Umständen müssen Sie diese auf den anderen Servern anhalten und den Server neu in die DAG und die Postfachkopien aufnehmen. Grundsätzlich empfiehlt Microsoft, den Datenverkehr zur Replikation und die Verbindung der Anwender auf mehrere Netzwerkkarten zu verteilen, die Sie während der Erstellung der DAG festlegen können. Alternativ lassen sich DAGs auch auf Servern mit nur einer Netzwerkkarte einsetzen. Allerdings dürfen in diesem Fall alle DAG-Mitglieder ebenfalls nur eine Netzwerkkarte verwenden. Die Gesamtzahl der Netzwerkverbindungen aller DAG-Mitglieder muss identisch sein. DAG-Netzwerke unterstützen IPv4 und IPv6. Setzen Sie IPv6 ein, dürfen Sie IPv4 allerdings nicht deaktivieren.

Sie können ein DAG-Netzwerk zur Replikation der Daten auch in der Exchange-Verwaltungsshell erstellen:

New-DatabaseAvailabilityGroupNetwork -DatabaseAvailabilityGroup DAG -NameNetzwerk -Description Beschreibung-Subnets Subnetze -ReplicationEnabled:$True

Zum Abrufen von Einstellungen oder zum nachträglichen Ändern dienen die Commandlets »Set-DatabaseAvailabilityGroupNetwork« und »Get-DatabaseAvailabilityGroupNetwork« . Sie finden DAG-Netzwerke in der Exchange-Verwaltungskonsole über Server im Bereich »Database Availability Groups« . Klicken Sie auf eine DAG, sehen Sie rechts die verbundenen Netzwerke.

Eine DAG ist zunächst nur ein leeres Gerüst. Erst wenn Sie Server als Mitglieder aufnehmen und die Datenbanken dieser Postfachserver replizieren lassen, wird die DAG aktiv. Postfachdatenbankkopien sind Replikate der Postfachdatenbanken auf den verschiedenen Mitgliedern der DAG. Die Replikation nimmt Exchange auf Basis der Transaktionsprotokolle vor.

Postfachdatenbankkopien für DAG einrichten

Datenbankkopien können Sie nur auf Postfachservern erstellen, die nicht als Host der aktiven Kopie einer Datenbank dienen. Sie können keine zwei Kopien derselben Datenbank auf demselben Server erstellen, denn alle Kopien einer Datenbank verwenden auf allen Servern denselben Pfad. Bis zu 16 Kopien einer Postfachdatenbank dürfen auf anderen Postfachservern erstellt werden. Sie können eine Datenbank weder außerhalb einer DAG noch eine Exchange-2013-Postfachdatenbank auf einen Server mit Exchange 2010 oder früher replizieren. Datenbankkopien erstellen Sie entweder über die Exchange-Verwaltungskonsole oder mit dem Commandlet »Add-MailboxDatabaseCopy« in der Verwaltungsshell.

Beim Anlegen einer Kopie geben Sie auch eine Zeitspanne für die Wiedergabeverzögerung der Transaktionsprotokolle an. Mit dem Wert 0 deaktivieren Sie die Protokollwiedergabeverzögerung. In diesem Fall überträgt Exchange ein Transaktionsprotokoll nach seiner Fertigstellung sofort auf den Kopieserver, sodass die Datenbankkopie sich immer auf dem gleichen Stand wie das Original befindet. Die Aktivierungseinstellungsnummer dient als Entscheidungsgrundlage bei der Datenbankaktivierung. Erkennt Exchange im Fehlerfall, dass mehrere Datenbankkopien dieselben Aktivierungskriterien erfüllen, verwendet Exchange die Kopie mit der niedrigsten Aktivierungseinstellungsnummer.

Die aktive Kopie der Datenbank muss bereitgestellt sein. Auf dem angegebenen Postfachserver darf sich noch keine Kopie der Datenbank befinden. Der Pfad für die angegebene Datenbankkopie und deren Protokolldateien muss auf dem ausgewählten Postfachserver verfügbar sein. Der Hostserver der aktiven Kopie und der Server, der die passive Kopie hosten soll, müssen sich in derselben Datenbankverfügbarkeitsgruppe befinden.

Um eine Kopie zu erstellen, öffnen Sie die Exchange-Verwaltungskonsole und navigieren zu »Server/Datenbanken« . Markieren Sie die Datenbank, klicken Sie auf »...« und dann auf »Datenbankkopie hinzufügen« . Die Option ist aber nur auf dem Server verfügbar, auf dem die aktive Datenbank gespeichert ist ( Abbildung 3 ).

Abbildung 3: Nach der Erstellung einer DAG konfigurieren Sie die verwendeten Postfachdatenbankkopien.

Aussaat

Sobald Sie die Konfiguration mit »Speichern« abschließen, beginnt Exchange mit dem Seeding. Dabei werden die Daten von der Quelldatenbank auf die Datenbankkopie übertragen. Wollen Sie eine Kopie in der Exchange-Verwaltungsshell erstellen, verwenden Sie den folgenden Befehl:

Add-MailboxDatabaseCopy -Identity Datenbank -MailboxServer Kopieserver-ActivationPreferenceAktivierungseinstellungsnummer

Nach Starten der Kopie sehen Sie ihren Status im Bereich »Server | Datenbanken« auf der rechten Seite, wenn Sie die Datenbank anklicken. Im Ereignisprotokoll finden Sie eventuell aufgetretene Fehler.

Mit dem Commandlet »Get-MailboxDatabaseCopyStatus« zeigen Sie den Status der Replikation für die Datenbankkopie in der Exchange-Verwaltungsshell an, mit dem Commandlet »Test-ReplicationHealth« den Status der Datenbankverfügbarkeitsgruppe und der Replikation. Auch hier sollten keine Fehler auftreten. Wechseln Sie in der Exchange-Verwaltungsshell in den Skriptordner von Exchange 2013 (standardmäßig »C:\Program Files\Microsoft\Exchange Server\V15\Scripts« ), können Sie durch Eingabe von ».\CheckDatabaseRedundancy.ps1« ebenfalls einen Test der Replikation durchführen.

Wollen Sie eine Postfachdatenbankkopie entfernen, klicken Sie die Datenbank an und wählen Sie den Befehl »Entfernen« im rechten Bereich der Konsole bei »Passiv« aus. In der Exchange-Verwaltungsshell verwenden Sie den folgenden Befehl:

Remove-MailboxDatabaseCopy -IdentityDatenbankkopie -Confirm:$False

Sie können die Kopiervorgänge für die Replikation zeitweise deaktivieren. In diesem Fall bleibt die Konfiguration erhalten, aber Exchange kopiert keine Daten mehr von der produktiven Datenbank zur Kopie. Sie führen diese Vorgänge am besten in der Exchange-Verwaltungsshell durch, indem Sie den folgenden Befehl verwenden:

Suspend-MailboxDatabaseCopy -IdentityDatenbankkopie -SuspendCommentKommentar -Confirm:$False

Mit »Resume-MailboxDatabaseCopy« setzen Sie die Replikation fort. In der Exchange-Verwaltungskonsole klicken Sie für diesen Vorgang auf den Link »Anhalten« auf der rechten Seite der Konsole, wenn Sie die Datenbankkopie angeklickt haben. Sie können eine Replikation mit »Update-MailboxDatabaseCopy« manuell starten.

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