OpenNebula liegt seit Dezember letzten Jahres in Version 3.8 vor und kann mit seiner fast fünf Jahre währenden Lebenszeit auf eine große Anzahl von Installationen verweisen. Prominente Unterstützer sind IBM, Dell und SAP. Auch die OpenNebula-Entwickler legen großen Wert auf Interoperabilität und offene Standards. So stehen als unterstützte Hypervisoren neben Xen und KVM auch VMware und in naher Zukunft auch Hyper-V zur Verfügung.
Ebenso vielseitig gibt sich OpenNebula bei den Cloud-APIs: es unterstützt neben EC2 und EBS auch OFG, OCCI und vCloud. Die gesamte Architektur ist sehr flexibel ausgelegt, sodass sich völlig unterschiedliche Hard- und Softwarekombinationen in einem Datacenter zusammenfassen lassen. Interessant: Seit der Version 3.6 können Entwickler über den OpenNebula Marketplace fertige Appliances anbieten. Prominentester Nutzer von OpenNebula ist das CERN.
Den mittlerweile vier quelloffenen IaaS-Lösungen stehen mit AWS, vSphere/vCloud, Windows Azure, Oracle VM, Red Hat, Rackspace und der auf CloudStack basierenden Citrix Cloud Platform eine Reihe von kommerziellen Public-/Private-Cloud-Angeboten gegenüber. Bemerkenswert ist aber, dass beim Cloud Computing die Open-Source-Lösungen den Ton angeben. Das verwundert bei näherem Hinsehen jedoch nicht länger, denn keine andere Software-Gattung ist in einem solchen Maße auf Interoperabilität und offene Standards angewiesen. Eine interessante Klassifizierung anhand von Cloud-Computing-Modellen findet sich im OpenNebula-Blog [5] (siehe Abbildung 1).
Ein näherer Blick auf CloudStack ist lohnenswert, denn es ist das derzeit am stärksten wachsende Projekt. Allein die Anzahl der bisher rund 30 000 Community-Mitglieder spricht eine deutliche Sprache. Ferner nennt Citrix mehrere tausend zertifizierte Apps und einige hundert produktive Clouds. Laut Citrix setzen weit über 50 namhafte Unternehmen und Organisationen CloudStack beziehungsweise die Citrix Cloud Platform ein, darunter GoDaddy, Nokia, Intel, Zyngan, RightScale, PuppetLabs, Juniper Networks, Enstratus, TrendMicro oder Equinix.
Prominente Nutzer wie zum Beispiel Servicemesh, Engine Yard und Rightscale haben den Wechsel auf die Apache-Lizenz schon vor rund einem Jahr durchweg positiv kommentiert. Laut Citrix war der Wechsel von OpenStack zu CloudStack vor allem wegen der Kompatibilität von CloudStack zur Amazon-Cloud-API unverzichtbar. Deshalb hat Citrix im Zuge seines Commitments zu CloudStack auch seine eigene bis dato auf OpenStack basierende Cloud-Distribution "Olympus" aufgegeben.