Der erste Teil des Workshops hat sich ausführlich mit Ceph beschäftigt, das ein Dateisystem-Frontend für RADOS ist. Doch Ceph ist nicht die einzige Möglichkeit, um an Daten heranzukommen, die in einem RADOS-Store abgelegt sind – eine andere Möglichkeit bietet das RADOS-Blockdevice »rbd
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. Über dieses lassen sich Objekte in RADOS ansprechen, als lägen sie auf einer Festplatte. Die Funktion ist besonders im Kontext der Virtualisierung sehr hilfreich, denn indem »kvm
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ein Blockdevice als Festplatte zugeschanzt bekommt, erspart sich die Virtualisierung den Umweg über ein Container-Format wie Qcow2. Hinzu kommt, dass die Verwendung von »rbd
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sich sehr leicht gestaltet – ab Werk ist bereits ein »rbd
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-Pool angelegt, den Admins sich zu nutze machen können. Um beispielsweise ein »rbd
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-Laufwerk mit einer Größe von einem Gigabyte anzulegen, genügt der Befehl »rbd create test --size 1024
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.
Danach lässt sich das Blockdevice auf jedem Host mit »rbd
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-Kernelmodul verwenden. Das Modul gehört mittlerweile zum Mainline-Kernel und findet sich auf praktisch allen aktuellen Systemen. Weil in »ceph.conf
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im ersten Teil des Workshops festgelegt ist, dass sich Benutzer authentifizieren müssen, um an die RADOS-Dienste heranzukommen, gilt das freilich auch für »rbd
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. Zur Erinnerung: Die Login-Credentials finden ihren Weg nach »ceph-authtool -l /etc/ceph/admin.keyring
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auf den Bildschirm.
Danach funktioniert auf einem Rechner, der »rbd
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geladen hat, folgender Befehl, um das Rbd-Laufwerk zu aktivieren: »echo "IP-Adressen der Mons, durch Kommas getrennt name=admin,secret=Authkeyrbd test" > /sys/bus/rbd/add
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RADOS hat das Zeug zum Star: Es bietet Administratoren die Möglichkeit, im Einsatz befindliche 2-Knoten-Storages durch nahtlos skalierbares Storage auf Grundlage von RADOS zu ersetzen. Augenblicklich planen die Entwickler, die Version 0.48 zur Version 1.0 zu machen, die dann offiziell den Stempel "Ready for Enterprise" bekommen soll. Die vorausgehende Version 0.47 ist inzwischen bereits erschienen, man darf also gespannt sein.
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