iSCSI ist eine Kreation des 21. Jahrhunderts: Der erste RFC dazu (RFC3720) wurde 2004 verabschiedet. Der aktuelle iSCSI-Standard RFC7143 stammt aus dem Jahr 2014 [1]. Wie bei jeder anderen SCSI-Implementierung beinhaltet auch iSCSI einen Initiator, der die Verbindung zu einer Speichereinheit aufbaut (die oft als "Logical Unit Number" oder "LUN" bezeichnet wird), und ein Target, das diese Speichereinheit für den Initiator bereithält. Der Zugriff erfolgt also auf Blockebene, die LUN sieht für die Initiatormaschine genau wie eine lokal angeschlossene SCSI-Festplatte aus.
iSCSI kapselt die standardmäßigen SCSI-Befehle und die resultierenden Daten in TCP-Pakete, die über ein herkömmliches TCP/IP-Netzwerk übertragen werden, daher auch die Bezeichnung "Internet SCSI". Auf der physischen Schicht erfolgt die Übertragung nahezu ausnahmslos über Ethernet, 10 GBit/s sind mittlerweile üblich. Allerdings können auch mehrere GBit-Ethernet-Schnittstellen durchaus für ausreichend Durchsatz sorgen, wenn die Storage-Auslastung nicht allzu hoch ist.
Eine iSCSI-Anbindung ist schnell hergestellt. Bevor Sie produktive Workloads auf Ihrem neuen iSCSI-Storage platzieren, sollten Sie jedoch stets darauf achten, dass das Netzwerk zwischen Initiator und Target keine Flaschenhälse und keine Sollbruchstellen beinhaltet. Nachfolgend finden Sie die sechs wichtigsten Regeln, die es zu beachten gilt:
1. Trennen Sie den Traffic: Setzen Sie für den iSCSI-Traffic idealerweise physisch separate Switche ein, in jedem Fall aber separate Netzwerkschnittstellen und IP-Konfigurationen. Falls der Storage-Traffic physisch durch die gleichen Switches geleitet wird wie der Applikations-Traffic, sollten Sie die Latenzen der Pakete unbedingt überwachen und, falls nötig, Quality of Service (QoS) einsetzen, um den iSCSI-Verkehr zu priorisieren.
2. Vermeiden
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