Um die komplette Geschichte hinter diesem kontrovers diskutierten Thema besser verstehen zu können, lohnt sich ein Blick in die Vergangenheit. Bereits Ende der 90er-Jahre begann mit der Entwicklung der "Next Generation Windows Services" (NGWS) die Arbeit an einem Framework, das im Jahr 2002 als .NET 1.0 offiziell erschien. Das Framework aus dem Hause Microsoft besteht aus mehreren Komponenten, zu denen eine Common Language Runtime (CLR) und ein Common Language Interface (CLI) gehören. .NET-Programme werden zuerst in eine Zwischensprache (Common Intermediate Language) übersetzt, bevor die Laufzeitumgebung sie in die Maschinensprache der Plattform übersetzt.
Von Anfang an sollte das Framework mehrere Programmiersprachen unterstützen – allen voran C# (C-Sharp) und VisualBasic. Bereits im Jahr 2007 und der Version 3.5 hat Microsoft dann erstmals Teile des Frameworks unter der recht restriktiven Microsoft Reference Source License freigegeben. Der große Knall kam dann allerdings gegen Ende des Jahres 2014, ein halbes Jahr bevor .NET-Version 4.6 das Licht der Welt entdeckte, als Microsoft einen Großteil des .NET-Source-Codes auf GitHub [1] veröffentlichte und unter die MIT-Lizenz stellte. So wurde der Weg bereitet, um mit einer größeren Community an der Weiterentwicklung des Frameworks arbeiten zu können.
Das kommt sicherlich nicht von ungefähr, sah sich Microsoft schon länger dem Druck von Java-basierten Lösungen ausgesetzt, die sich auf einer Vielzahl unterschiedlicher Plattformen einsetzen lassen. Klassische .NET-Anwendungen laufen dabei üblicherweise nur unter Windows-Betriebssystemen. Zwar existieren seit längerem mehrere .NET-Implementierungen mit Open-Source-Lizenz, diese haben jedoch nie den vollen Funktionsumfang der Microsoft-basierten .NET-Implementierung erreicht. Der bekannteste Vertreter dieser Gattung dürfte das Mono-Projekt sein, das von
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