Keystone und Glance leisten im OpenStack-Kontext wichtige Dienste, doch nehmen die Nutzer sie kaum wahr – sie sind einfach da und verrichten ihren Job. Kilo bringt auch für diese beiden Komponenten interessante Neuerungen. Da ist bei Glance, dem Image-Dienst von OpenStack, etwa die Implementierung von TaskFlow. TaskFlow ist eine Python-Bibliothek, die aus dem OpenStack-Projekt heraus entstanden ist und Python-Dienste um das Handling von Tasks erweitert. Tasks ist in dem Kontext ein eigener Begriff: Als Task für ein Programm betrachten die TaskFlow-Entwickler ein Ereignis, das den Dienst dazu zwingt, einen spezifischen Arbeitsschritt auszuführen. Das Stoppen eines Dienstes wäre etwa so ein Task: Wenn ein Dienst regulär beendet wird, muss er möglicherweise noch vor dem eigenen Ende im Cache befindliche Daten in eine Datenbank schreiben oder Aufräumarbeiten vornehmen. Für Kilo kann Glance auf Grundlage von TaskFlow Arbeitsprozesse abbilden und entsprechend umsetzen.
Bei Keystone haben die Developer viel Arbeit in den Ausbau der Federation gesteckt. Federation bezeichnet ja bekanntlich die Möglichkeit, sich mit einem zentralen Login samt Passwort in einem Netz verschiedener Dienste einzuloggen. Keystone realisiert das über mehrere verteilte Keystone-Instanzen, die im Hintergrund zwischen verschiedenen Standorten Informationen austauschen. Auch im Hinblick auf die Mandanten ("Tenants") ändert sich einiges: Kilo bietet die Möglichkeit hierarchischer Tenants, also Tenants, denen wiederum Tenants als Untergruppe zugeordnet sind. De facto wird Keystone damit Reseller-fähig: Ein Reseller kann selbst verschiedene, ihm untergeordnete Tenants anlegen – ohne ein Eingreifen des Cloud-Anbieters.