Die Fehlerkontrolle wird im Programm Sigil durchgeführt. Sigil ist ein komfortabler ePub-Editor mit Open-Source-Lizenz, lässt sich in der Windows-Version von
[4]
herunterladen und direkt unter Windows XP bis Windows 8 mit der heruntergeladenen Exe-Datei installieren. Für MacOS gibt es eine aktuelle DMG-Datei, sie läuft aber nur auf 64-Bit-Systemen und der neuesten MacOS-X-Version. Wer ein älteres MacOS X installiert hat, muss deshalb auf eine veraltete Version zurückgreifen. Bei FreeBSD ist Sigil in den Ports (unter
»textproc/sigil
«
) in der recht aktuellen Version 0.6.0 enthalten.
Ausgerechnet bei einigen Linux-Distributionen steht man bei der Installation dieses Open-Source-Programms vor einem Problem. Sigil ist in aktueller Version bei Fedora 17 und in veralteter bei Mandriva 2011 enthalten, fehlt aber komplett bei Open Suse 12.1, Debian 6 und Ubuntu 12.04. Man kann theoretisch versuchen, bei diesen Distributionen das Programm aus den Quellen selbst zu kompilieren. Wegen seiner Abhängigkeiten ist das aber nicht ganz einfach und, was die aktuelle Version betrifft, auch bei nur minimal älteren Distributionen nicht möglich, weil die Entwicklerpakete der Qt-Version 4.8 zwingend installiert sein müssen.
Da die Windows-Version unter Wine auch einen Fehler produziert, bleibt bei Linux-Distributionen, bei denen sich Sigil nicht im Repository befindet, nur übrig, eine etwas ältere Version von [5] zu installieren. Die neueste Binärversion 0.5.3 der Vorserie ließ sich unter Open Suse 12.1/i386 erfolgreich installieren und betreiben. Noch ältere Versionen gibt es als RPM-Archive, deren Installation macht aber keinen Sinn. Die für Fedora ausgelegten RPM-Dateien des Projekts zeigten bei Open Suse außerdem den Effekt, dass sie das Betriebssystem zwangen, alle früher gelöschten unerwünschten Programme aus der Basisinstallation wieder neu vom Open-Suse-Server nachzuinstallieren. Es kann vor diesen alten Dateien unter Linux also nur gewarnt werden.
Die Installation von Sigil 0.5.3 unter Open Suse 12.1 ist sehr einfach. Unter dem Link
[5]
wählt man im Suchfeld
»All downloads
«
aus, trägt im Eingabefeld
»for
«
den Suchbegriff
»Linux
«
ein und beginnt anschließend die Suche mit Druck auf die Schaltfläche
»Search
«
. Es gibt 32- und 64-Bit-Dateien, man sollte die jeweils passende für die Plattform herunterladen.
Bei den angebotenen Downloads handelt es sich um an Windows erinnernde Installationsprogramme, die nach dem Download ausgeführt werden und dafür ein Ausführen-Attribut erhalten müssen. Beim Start aus dem aktuellen Verzeichnis darf man das
»./
«
vor dem Dateinamen nicht vergessen. Startet man die Installation mit normalen Anwenderrechten, wird eine lokale Installation nach
»/home/Username/sigil
«
vorgeschlagen, vorheriges Wechseln zum Root-Account mit
»su
«
oder
»sudo
«
führt zu einer globalen Installation mit dem voreingestellten Ziel
»/opt/sigil
«
.
Sigil ist ein kompletter ePub-Editor. Man kann damit eBooks auch direkt schreiben, auf [6] wird ein Template zum Download angeboten, in das man Texte schreiben beziehungsweise über die Zwischenablage einkopieren kann. Hier wird in Sigil aber nur nachgearbeitet und die Fehler des Writer-Plugins werden entfernt.
Die von Writer2ePub angelegte Datei wird über das Dateimenü in Sigil geladen. Links ist die Ordnerstruktur des Buchs zu sehen, in der Mitte der Text selbst, darunter auf Wunsch der Quelltext. Rechts befindet sich das von Writer2EPub generierte Inhaltsverzeichnis Hier sollte zuerst die Gliederung des Texts im rechten Fenster überprüft werden. Writer2ePub setzt die ursprüngliche Gliederung sehr gut um. Fehler an dieser Stelle sollten man deshalb nicht in Sigil beheben. Man schließt besser den Editor, lädt die ODT-Datei in Writer und gliedert den Text mit dem Navigator (Menü
»Ansicht | Navigator
«
oder Taste
[F5]
neu) und schreibt danach eine neue ePub-Datei. Fehler sollten dort beseitigt werden, wo sie auftreten.
In Sigil muss die fehlerhafte Anzeige von Bildern (siehe Abbildung 2 ) repariert werden. Die Korrektur ist durch Anpassen beziehungsweise Löschen der den Bildern zugewiesenen Stilvorlage sehr einfach. Die unterschiedlichen Anzeigen des Texts in der Mitte erreicht man im Übrigen mit den Schaltflächen darüber ganz oben in der Symbolleiste. Hier lässt sich zwischen einer Buch-Ansicht, einer Vorschau und einer Quelltextansicht wechseln.
Bei der
»Vorschau
«
wird der Textbereich in der Mitte noch einmal geteilt. Passt die Anzeige augenscheinlich (hierbei sollte man daran denken, dass Sigil ein Editor und kein Anzeigeprogramm ist, die Textdarstellung selbst ist nur angenähert), muss noch das XHTML validiert werden (siehe
Abbildung 3
).