Beide Virtualbox-Clients bieten den vollen funktionalen Zugriff auf eine entfernt laufende Virtualbox-Instanz, darunter das entfernte Verwalten des Virtualbox-Servers und der virtuellen Maschinen, das Konfigurieren von virtueller Maschinen, inklusive Prozessor, Display, Eingabegeräte (USB), Audio-I/O-Ports und freigegebene Ordner oder die Kontrolle laufender Gastsysteme (Stop, Start, Pause). Ferner lassen sich mit beiden Tools virtuelle Maschinen klonen oder Gast-Snapshots anlegen und vieles mehr.
Rein funktional erfüllt Virtualbox in Kombination mit PHP-Virtualbox oder RemoteBox genau jene Rolle, die der vor längerer Zeit eingestellte VMware-Server einst inne hatte.
Beide Lösungen haben ihren Charme und bieten in Umgebungen ohne Enterprise-Ansprüchen, etwa kleinen Unternehmen, mehr Komfort als etwa ein KVM-basierter Hypervisor mit Virtmanager oder einem anderen der zahlreichen KVM-GUIs. Allerdings hat Virtualbox selbst an den skizzierten Möglichkeiten einen weit größeren Anteil, als PHP-Virtualbox oder Remotebox selbst, denn »vboxwebsrv
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und »vboxheadless
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sind Funktionen, die Virtualbox schon länger kennt. Auch das Zurverfügungstellen des obligatorischen RDP-Servers geht auf das Konto von Virtualbox.
PHP-Virtualbox und Remotebox machen die gebotenen Remote-Funktionen lediglich in einem Web- beziehungsweise GTK-GUI verfügbar.
Nicht verschwiegen werden sollte auch, dass eine derart realisierte Lösung zur zentralen Steuerung virtueller Maschinen ihre Grenzen hat, nicht nur in punkto Verwaltung, sondern vor allem unter Performance- und Sicherheitsaspekten.
Da beide Lösungen von Haus aus weder eine Verschlüsselung der Netzwerkverbindungen, noch sichere Authentifizierung über RDP bieten, ist der Einsatz auf einem Server im Internet tabu, es sei denn der Admin betreibt deutlich mehr Aufwand in Sicherheitsaspekten, was die Konfiguration aber wesentlich komplexer macht und die Vorteile gegenüber einer kommerziellen Cloud- oder Datacenter-Lösung schwinden lässt. (ofr)
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