Lokale Partitionen spricht Cygwin unter
»/cygdrive/c
«
,
»/cygdrive/d
«
und so weiter an. Windows-Freigaben stehen unter
»//host/share/file
«
zur Verfügung. MobaXterm mappt sämtliche Laufwerkszugriffe wie beschrieben der Einfachheit halber nach
»/drives
«
. Mithilfe des per
»startxwin.bat
«
gestarteten X-Servers kann MobaXterm für Windows kompilierte Linux-Programme lokal ausführen und Programme, die auf einem Linux-Rechner im Netz laufen, unter Windows darstellen. Cygwin macht es ebenfalls möglich, dass sich Nutzer vom Windows-Rechner aus via XDMCP direkt auf dem Linux-Rechner einloggen können. Dazu nutzt Cygwin das Skript
»startxdmcp.bat
«
. Cygwin ermöglicht sogar das Aufsetzen eines SSH-Servers als Windows-Service.
Zweifellos ist MobaXterm ein sehr nützliches und vielseitiges Tool. Rein funktional gibt es an der Software nichts auszusetzen, und potenzielle Windows-Umsteiger, die sich in vertrauter Umgebung ein Bild von Linux machen möchten, profitieren von der einfachen Möglichkeit, ein wenig Linux-Luft zu schnuppern. Wer MobaXterm unter die Haube schaut, findet dort allerdings kaum etwas, was er nicht auch direkt mit den beteiligen Werkzeugen (Cygwin), sowie den auf Cygwin portierten Unix-Tools zuwege bringen würde.
Für MobaXterm spricht, dass Cygwin zwar im Handumdrehen eine funktionale, freie Posix-Umgebung für Windows zur Verfügung stellt, aber kein vernünftiges Terminal mitbringt. Unter purem Cygwin könnte der Admin zwar automatisch einen X-Server starten und dann etwa ein Xterm verwenden, allerdings mangelt es dann an vernünftigen Schriften. MobaXterm dagegen erlaubt sogar das komfortable Einbinden eines Font-Servers.
Leicht befremdlich wirkt nur, wie selbstbewusst der Hersteller Mobatek die gebotenen Funktionen auf der Projektseite als eigene Entwicklung darstellt. Alternativ zu MobaXterm kann man mittlerweile auch den Cygwin-Patch "PuTTYcyg" [7] für Putty verwenden. (ofr)
Infos