Mit E-Mail-Diensten muss sich jeder Administrator früher oder später einmal beschäftigen. Das zur CeBIT erscheinende ADMIN 02/2012 gibt dazu Praxis-Tipps und ... (mehr)

Ausgewechselt

Wenn ein Server seine Arbeit nicht ordentlich macht, sollte man ihn gegen einen anderen ersetzen. Dazu bindet man den neuen Server ein, nicht jedoch seinen Brick, der als Ersatz dienen soll. Anschließend überträgt der folgende Befehl die Daten aus dem alten Brick in den neuen:

gluster volume replace-brick beispielvolume192.168.2.101:/data 192.168.2.106:/ersatz start

In diesem Beispiel kopiert GlusterFS die Daten aus dem Brick »192.168.2.101:/data« in seinen Kollegen »192.168.2.106:/ersatz« und ersetzt anschließend im Volume den alten Brick durch den neuen. Damit das klappt, muss auf dem Server Fuse installiert und eingerichtet sein. Den Fortschritt der Migration zeigt:

gluster volume replace-brick beispielvolume 192.168.2.101:/data 192.168.2.106:/ersatz status

Abschließend muss man die Migration mit einem »commit« noch bestätigen:

gluster volume replace-brick beispielvolume192.168.2.101:/data 192.168.2.106:/ersatz status

Den zickenden Server »192.168.2.101« kann man jetzt abklemmen und reparieren. Um ein Volume irgendwann aufzulösen, hält man es zunächst an:

gluster volume stop beispielvolume

Damit kann kein Client mehr auf das Volume zugreifen. Anschließend löscht es ein:

gluster volume delete beispielvolume

GlusterFS bietet Werkzeuge zum Profiling und Monitoring an, mit denen man schnell Flaschenhälse aufdeckt und den Datendurchsatz im Blick behält. Um sie verwenden zu können, muss man allerdings erst das Profiling für ein Volume einschalten:

gluster volume profile beispielvolume start

und kann sich dann per

gluster volume profile beispielvolume info

eine kleine Statistik ausgeben lassen ( Abbildung 5 ).

Abbildung 5: Die Profiler-Statistiken geben Informationen über die jeweiligen I/O-Raten aus und erlauben somit das Auffinden von Engpässen.

Ausblick

GlusterFS kann noch mehr. Via Geo-Replikation spiegelt es die Daten eines Volumes über das Netzwerk. Das Ziel darf dabei ein einzelnes Verzeichnis oder ein anderes GlusterFS-Volume sein. Die Übertragung erfolgt auf Wunsch über einen abgesicherten SSH-Tunnel. Derzeit kennt GlusterFS allerdings nur einen Master-Slave-Betrieb, bei dem die Ausgangs-GlusterFS-Installation (der Master) ihre Daten auf die Slaves überträgt. Gedacht ist die Geo-Replikation vor allem zum Anlegen von Mirrors und Backups.

Des Weiteren darf man für einzelne Benutzer den für sie verfügbaren Speicherplatz in einem Volume oder in einzelnen Verzeichnissen limitieren – mit anderen Worten also eine Quota einrichten. Der Zugriff auf Dateien und Verzeichnisse selbst lässt sich schließlich noch über Posix Access Control Lists regeln. Wie eingangs erwähnt, setzt diese Funktion allerdings entsprechende Dateisysteme in den Bricks voraus. Obendrauf bietet GlusterFS auch noch eine REST-API [5]

In Zukunft sollten noch viele weitere Funktionen hinzukommen: Nach eigenen Angaben investiert Red Hat derzeit massiv in die GlusterFS-Entwicklung [6] . Das Unternehmen möchte zudem enger mit der Community zusammenarbeiten, um so wiederum GlusterFS langfristig zu einem Standard für verteiltes Speichern zu machen. Das verteilte Dateisystem soll zudem die Basis von Red Hat und JBoss-Installationen bilden. Die neue Version von GlusterFS 3.3 steht bereits als Beta-Version zum Test bereit und soll im zweiten oder dritten Quartal 2012 erscheinen. Die neue Version kann unter anderem als Backend für Apache Hadoop dienen und erlaubt es mit ihrem Unified File and Object Storage, auf die gespeicherten Daten über eine Amazon S3 kompatible Schnittstelle zuzugreifen.

Wer tiefer in die Administration von GlusterFS einsteigen möchte, dem seien die sehr guten PDF-Manuals auf der GlusterFS-Homepage ans Herz gelegt [7] . Bei Fragen ist zudem das Community-Portal [8] einen Blick wert. (ofr)

Der Autor

Tim Schürmann ist selbstständiger Diplom-Informatiker und derzeit hauptsächlich als freier Autor unterwegs. Zu seinen Büchern gesellen sich zahlreiche Artikel, die in Zeitschriften und auf Internetseiten in mehreren Ländern veröffentlicht wurden.

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