Benutzer können im Anmeldebildschirm der Weboberfläche über
»Apply
«
selbst einen Zugang zur Cloud beantragen. Eucalyptus verschickt dann einen entsprechenden Hinweis per E-Mail an den Administrator, der das Konto wiederum freischalten muss. Anschließend erhält der Benutzer eine E-Mail mit einem Link, über den er sein Konto endgültig aktiviert. Alternativ kann der Admin auch direkt ein Benutzerkonto auf dem Register
»Users
«
anlegen. In jedem Fall darf sich der Benutzer über den bekannten Anmeldebildschirm einloggen.
Um selbst Instanzen starten zu können, benötigt der Benutzer einen eigenen Satz der Kommandozeilen-Werkzeuge sowie seine persönlichen Credentials. Die Tools stecken in den Ubuntu-Repositories im Paket
»euca2ools
«
, das schnell über den Paketmanager installiert ist. Fehlen sie in der eigenen Distribution, stehen auf den Eucalyptus-Downloadseiten fertige Pakete sowie der Quellcode bereit. Für andere Betriebssysteme existieren noch keine offiziellen Werkzeuge, dann müssen sich die Anwender mit den Amazon-EC2-Varianten behelfen. Die Credentials finden sich in der Weboberfläche auf dem
»Credentials
«
-Register. Unter Linux muss der Benutzer sie nur noch auf der Kommandozeile entpacken
unzip euca2-benutzer-x509.zip . eucarc
und kann danach die freien Kapazitäten einsehen:
euca-describe-availabiltiy-zone verbose
Alle weiteren Schritte laufen dann wie beim Administrator ab.
Bislang war Cloud Computing ein Geschäft großer Internetfirmen wie Amazon, Google, IBM oder Microsoft, die zudem ihre Systeme mit proprietären Schnittstellen und Techniken spicken. Mit dem quelloffenen Eucalyptus kann nun jeder seine eigene Wolke erstellen. Ganz so einfach, wie Canonical dies propagiert, funktioniert es allerdings auch mit einem Ubuntu Server noch nicht. Oft ist es nötig, die Netzwerk-Einstellungen noch einmal nachzubessern. In den Tests für diesen Artikel wollte zudem das Frontend des aktuellen Ubuntu Server 10.04 auf Biegen und Brechen seine Nodes nicht registrieren. Läuft die Cloud endlich, muss man trotz der bequemen Weboberfläche immer wieder Kommandozeilen-Werkzeuge bemühen. Alternativ lässt sich eine Eucalyptus-Installation über den kostenpflichtigen Rightscale-Dienst steuern und warten [6] .
Geht die Eucalyptus-Entwicklung in diesem rasanten Tempo weiter, dürften die Kritikpunkte aber rasch ausgeräumt sein. Canonical will jedenfalls seine Ubuntu Server auch künftig voll auf Cloud Computing ausrichten. Bis die Einrichtung von Eucalyptus so einfach wie Eierkochen ist, hilft eine umfangreiche Dokumentation interessierten Administratoren [7] . Weitere Kurzanleitungen hält Canonical bereit [8] . Die beschreiben auch, wie man mit ein paar Dutzend Befehlen eigene Images zusammenstellt.
Speicherplatz
Hat die Cloud noch Speicherplatz übrig, kann man einer Instanz etwas abgeben. Dazu reservieren Sie zunächst etwas Speicherplatz:
euca-create-volume -s 1 -z c1.medium
Dabei folgt hinter
»-s
«
die Größe des Volume in GByte,
»-z
«
gibt die entsprechende Zone an (die verfügbaren nennt
»euca-describe-availability-zones
«
). Solche reservierten Speicherstreifen bezeichnet Eucalyptus als Volumes. Jedes Volume erhält einen eindeutigen Namen, der mit
»vol-
«
beginnt. Mit ihm können Sie es an eine laufende Instanz hängen:
euca-attach-volume -i i-XXXXXXXX -d /dev/sdb vol-YYYYYYYY
Dabei steht
»i-XXXXXXXX
«
für den Namen der Instanz,
»vol-YYYYYYYY
«
für den des Volume, während hinter
»-d
«
das Gerät steht, unter dem das Betriebssystem auf den Speicher des Volume zugreift. Danach können Sie in der Instanz auf den Speicherplatz wie auf eine leere Festplatte zugreifen. Informationen zu allen aktuell existierenden Volumes liefert:
euca-describe-volumes
Infos