Neben ihrem Homeverzeichnis, für das kein spezielles Mapping notwendig ist, sollen alle Benutzer auf die bei der Konfiguration eigens angelegte Freigabe
»shared
«
Zugriff erhalten. Um den Benutzern zu ersparen, dazu manuell per
»net use
«
ein Laufwerk einbinden zu müssen, können Sie dieses Mapping auch automatisieren. Dazu besteht die Möglichkeit, auf dem Samba-Server Skripte abzulegen, die jeder Client bei der Anmeldung ausführt. Diese Skripte verteilt ein Windows-Netzwerk in der Netlogon-Freigabe (siehe Tabelle "Samba-Freigabenamen").
Damit Samba weiß, dass es ein solches Skript gibt und wie es heißt, fügen Sie dem Abschnitt
»[global]
«
der Samba-Konfiguration noch die Zeile
»logon script = logon.bat
«
hinzu (Listing 1, Zeile 6). Wenn Sie dies mit einem Texteditor direkt in der Konfigurationsdatei erledigen, müssen Sie anschließend die Samba-Konfiguration mit
»/etc/init.d/smb reload
«
neu laden.
Via Yast treffen Sie die entsprechende Einstellung in der Samba-Konfiguration unter
»Identität
«
bei den erweiterten Einstellungen unter
»Globale Einstellungen für Experten
«
. Dort tragen Sie die Optionen und einen Wert dazu ein (Abbildung 13). Nach dem Bestätigen der Änderung mit
»OK
«
sorgt Yast automatisch dafür, dass Samba die Konfiguration neu lädt.
Clientskripte wie die Datei
»logon.bat
«
müssen auch für Windows-Rechner lesbar sein. Deshalb müssen Sie darauf achten, dass die Zeilen einer solchen Batchdatei mit der Sequenz Wagenrücklauf/Zeilenvorschub (CR+LF) enden statt nur mit einem Zeilenvorschub wie bei Linux. Dem Standardeditor unter Linux, Vi, teilen Sie mit dem Kommando
»: set ff=dos
«
mit, dass er die Zeilenenden mit CR+LF kodieren soll.
Standardmäßig legt Yast das Netlogon-Verzeichnis für die Freigabe unter
»/var/lib/samba/netlogon
«
an. Hier muss auch das Anmeldeskript
»logon.bat
«
liegen, damit Windows 7 es bei der Anmeldung des Benutzers findet und ausführt. Der Inhalt sieht für das Beispiel in diesem Artikel folgendermaßen aus:
@echo off net use S: \\samba\shared
Daneben kann das Skript bei Bedarf noch viele weitere Aufgaben erledigen – eben alles, was die Clients bei der Anmeldung automatisch erledigen sollen.
Yast erkennt automatisch alle am Rechner angeschlossenen Drucker unter
»Drucker
«
im Bereich
»Hardware
«
. Dort lassen sich über die Option
»Bearbeiten
«
grundlegende Einstellungen für den Druckerbetrieb vornehmen (Abbildung 14). Dabei arbeitet Yast mit den Befehlen, die das Common Unix Printing System (Cups,
[4]
) bereitstellt und über einen Webservice ebenfalls als Frontend zur Konfiguration von Druckern anbietet (Abbildung 15).
Dank der Option
»printcap name = cups
«
und des Abschnitts
»[printers]
«
in der Konfigurationsdatei (Listing 1, Zeilen 4 und 34 bis 40) weiß Samba, dass es über Cups als Metadienst alle Drucker allen angemeldeten Windows-Clients anbieten soll. Dass es auch funktioniert, sehen Sie, wenn Sie im Client den UNC des Samba-Servers (
»\\samba
«
) eingeben: Unter den angezeigten Freigaben finden sich auch die an dem Server angeschlossenen Drucker (Abbildung 16). Die Firewall muss Anfragen an den Cups-Server durchlassen, wofür Sie beispielsweise via Yast sorgen (Abbildung 8).
Bei einem Doppelklick auf den Drucker unter Windows 7 erscheint die Fehlermeldung, dass kein Windows-Treiber auf dem Server zu finden sei, den der Windows 7-Client herunterladen könnte. Die fraglichen Treiber erhalten Sie aus der Windows-7-Installation; es handelt sich um die Dateien
»ps5ui.dll
«
,
»pscript.hlp
«
,
»pscript.ntf
«
,
»pscript5.dll
«
. Sie finden sie in Unterverzeichnissen von
»C:\WINDOWS\SYSTEM32\SPOOL\DRIVERS\
«
: In
»W32X86\3
«
liegen die 32-Bit-Treiber, in
»X64\3
«
die 64-Bit-Treiber.
Sie kopieren die Dateien nach
»/usr/share/cups/drivers
«
respektive
»/usr/share/cups/drivers/x64
«
, wobei Sie die Dateinamen noch in Kleinbuchstaben konvertieren müssen, damit Samba sie korrekt anbieten kann. Der Befehl
»cupsaddsmb -a
«
fügt nun alle Druckertreiber in den unter
»[print$]
«
in der Samba-Konfiguration angegeben Pfad ein (Zeilen 42 bis 48).
Da es sich dabei um eine Freigabe handelt, die das Windows-Treibermodell abbildet, weiß der Windows-7-Client nun, wo er bei einem Doppelklick auf den Drucker die Treiber herunterladen kann. Einzelheiten dazu finden Sie in der Manpage zum Befehl unter
»man cupsaddsmb
«
.