ntfsclone

Wer Partitionen mit dem proprietären Dateisystem NTFS sichern möchte, muss also wieder auf »dd« ausweichen – oder zu »ntfsclone« greifen. Das etwas unscheinbare Programm gehört zum Paket der »ntfsprogs« , einer Art Schweizer Messer für NTFS-formatierte Platten [7] . Die meisten Distributionen bringen es zwar schon mit, aber auch das Kompilieren aus den Quellen geht einfach von der Hand: Abhängigkeiten von anderen Paketen gibt es nicht.

Die Bedienung und Funktionsweise von »ntfsclone« orientiert sich an »dd« . Beispielsweise sichert ein

ntfsclone --save-image --output meinimage.img /dev/hda1

die erste Partition der ersten Platte in der Datei »meinimage.img« . Wieder zurück auf die Platte bekommen Sie ihren Inhalt per:

ntfsclone --restore-image --overwrite /dev/hda1 meinimage.img

Die Reise durch das Netzwerk klappt allerdings wieder nur mit »netcat« . Auf dem Backup-Server starten Sie folglich

netcat -l -p 9000 | ntfsclone --restore-image --overwrite meinimage.img -

und schicken ihm dann vom Client aus die Partition:

ntfsclone --save-image --output - /dev/hda1 | netcat 192.168.2.131 9000

Sollten auf der ursprünglichen NTFS-Partition Fehler enthalten sein, bricht »ntfsclone« den Vorgang abrupt ab. Anders als »dd« können Sie das Werkzeug über den zusätzlichen Parameter »--rescue« dazu zwingen, einfach weiterzulesen und somit die Partition doch noch zu retten.

Fog

Einen Teil der bislang genannten Werkzeuge schnürt der Free, Open-Source Ghost, kurz FOG zu einem äußerst interessanten Paket – vorausgesetzt Sie möchten vorwiegend Windows-XP- oder Vista-Systeme sichern [8] . Die Grundlage bildet ein Server mit Fedora Core 7 oder höher. FOG ist leider auf diese Distribution geeicht. Wer eine andere Linux-Geschmacksrichtung einsetzt, muss das Installationsskript editieren oder dessen Schritte manuell nachvollziehen.

Nachdem Sie die Firewall und SELinux deaktiviert haben, entpacken Sie FOG in das Verzeichnis »/opt« , und aktivieren das Backup-System anschließend durch einen Aufruf des beiliegenden Skripts »installfog.sh« aus dem Unterverzeichnis »/opt/bin« . Damit warten nun im Hintergrund gleich mehrere Dienste auf Arbeit.

Die Konfiguration des FOG-Servers geschieht bequem über ein Web-Interface ( Abbildung 6 ). Für gewöhnlich übernimmt diese Aufgabe ein Administrator von seinem eigenen Computer aus. In der FOG-Terminologie mutiert damit sein Computer zu einem Manager. Für die ersten Schritte starten Sie einen Web-Browser und steuern dort die Adresse »localhost/fog/management« an. Die erscheinende Schaltfläche klicken Sie beiseite und melden sich mit dem Benutzernamen »fog« und dem Passwort »password« an.

Abbildung 6: Den Free Open-Source Ghost administrieren Sie bequem per Web-Interface.

Um ein Image von einem Client-Computer zu ziehen, klicken Sie auf das dritte Symbol von links und erstellen via »Add new Host« einen neuen Host. Weiter geht es zum fünften Symbol in der Symbolleiste, wo Sie über »New Image« ein neues Image einrichten. In der Maske vergeben Sie mindestens eine Bezeichnung für das Image und den Namen der Datei, in der das Abbild später landen soll. Ist auch dies erledigt, ordnen Sie das Image dem gerade angelegten Host zu. Dazu klicken Sie wieder auf das dritte Symbol in der Symbolleiste, tippen in das Suchfeld »*« ein und klicken in der Spalte »Edit« auf das Piktogramm. Unter »Host Image« stellen Sie das Image ein.

Im nächsten Schritt weisen Sie den Client an, bei seinem nächsten Start ein Image der Festplatte zu ziehen. Für diese Aufgabe erstellen Sie einen so genannten »Image Task« . Zuständig ist diesmal der Stern in der Symbolleiste. Im neuen Schirm führt »List All Hosts« zu einer Übersicht aller existierender Hosts. Mit einem Klick auf den entsprechenden Pfeil entscheiden Sie sich für das Sichern oder Zurückschreiben der verknüpften Images.

Weiter geht es auf den Windows-Clients, in deren BIOS Sie festlegen, dass sie über das Netzwerk booten. Dabei kommt das so genannte Preboot Execution Environment, kurz PXE-Verfahren zum Einsatz, das die jeweiligen Mainbords folglich beherrschen müssen [9] . Der FOG-Server liefert dann ein kleines Linux-System aus, das anschließend die ihm zugewiesenen Tasks ausführt.

Derzeit sichert FOG ausschließlich Windows-Systeme mit genau einer Partition. Die Entwicklung schreitet jedoch rasch voran und neue Betriebssysteme, respektive Dateisysteme sollen bald hinzukommen.

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