Redo-Backup-Live-CD
Die Redo-Backup-Entwickler stellen unter [5] eine ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Erstellung einer eigenen Live-CD zur Verfügung. Basis für die dort beschriebene Vorgehensweise ist Ubuntu 12.04 (Precise Pangolin) und ADeskBar Version 0.4.3. Letzteres ist der Python-/GTK-basierende Applikationsstarter für Openbox, auf dem das vereinfachte Startmenü von Redo Backup basiert.
Nach Aussage der Entwickler eignen sich auch neuere Ubuntu-Releases als Basis für eine eigene Live-CD – allerdings wächst dadurch die Größe der Image-Datei. Dafür ersetzt man den in der Anleitung genannten Versionsnamen »precise
«
durch den eines neueren Ubuntu-Release. Das Ubuntu-Wiki listet sie unter [6] vollständig auf.
Bare Metal: Redo Backup sichert alle auf einem Rechner vorhandenen Daten, inklusive Bootmanager und Betriebssystem. Im Ernstfall stellt es so den alten Zustand vollständig wieder her und die Arbeit geht sofort weiter.
Redo Backup [1] ist eine auf Ubuntu Linux basierende Live-CD zur einfachen Sicherung und Wiederherstellung kompletter Festplatten inklusive sämtlicher Partitionen und des Master Boot Records (MBR). Das zu Redaktionsschluss aktuelle Release 1.0.4 liegt diesem Heft bei. Es basiert auf Ubuntu 12.04.1 (LTS), verwendet als Desktop allerdings den Fenstermanager Openbox und liefert nur die für den Einsatz als Backup- oder Rettungssystem erforderlichen Applikationen mit.
Redo Backup ist sofort einsatzbereit, nachdem die 250 MByte große Image-Datei auf CD gebrannt ist. Für die Sicherung virtueller Maschinen lässt sie sich auch direkt als virtuelles CD-Laufwerk einbinden. Auf diese Weise ermöglicht eine virtuelle Maschine, die vom CD-Image bootet, auch im laufenden System einen ersten Blick auf das Backup-System.
Redo Backup vereint die Vorteile eines verlässlichen Betriebssystems mit umfangreicher Hardware-Unterstützung auf einer Live-CD und die Vorzüge des Partitionswerkzeugs Partclone [2]. Für letzteres stellt Redo Backup ein stark vereinfachtes, grafisch bedienbares Frontend bereit (siehe Abbildung 1). Der Hauptanwendungsfall von Redo Backup ist also das Sichern auf beziehungsweise das Wiederherstellen von diesen Medientypen (Abbildung 2):
Redo Backup sichert nur Bereiche der Festplatte, die tatsächlich Daten enthalten und spart per Kompression Speicherplatz. Das Backup-Ziel darf deshalb kleiner ausfallen als die zu sichernde Festplatte, solange es genügend Platz für die tatsächlich vorhandenen Daten bereitstellt.
Da Redo Backup von einem Live-Medium bootet und einige zusätzliche Werkzeuge an Bord hat, eignet es sich neben dem Backup auch für Reparaturarbeiten am Dateisystem. So enthält der Werkzeugkasten neben Dateimanager, Bildbetrachter, Terminal, Texteditor und Browser auch das Red Hat Disk Utility. Es mountet, löscht, erstellt und überprüft Dateisysteme und fertigt Benchmarks an.
Mit Baobab steht daneben ein Werkzeug zur grafischen Darstellung der Datenträgerbelegung zur Verfügung, Photoreq und Testdisk sind für die Wiederherstellung versehentlich gelöschter Dateien zuständig. Drivereset löscht bei Bedarf Datenträger komplett und setzt sie auf ihren Auslieferungszustand zurück. Mit GParted legt man außerdem Partitionen an, löscht, formatiert sie und verändert ihre Größe.
Doch der eigentliche Zweck von Redo Backup bleibt die vollständige Wiederherstellung von Systemen, zum Beispiel nach einem Platten-Crash, Viren- oder Malware-Befall oder anderen Katastrophen. Doch gibt es – neben den erwähnten Vorzügen der Live-CD mit ihren Rettungstools – mindestens zwei weitere attraktive Einsatzmöglichkeiten: Die Virtualisierung physikalischer Systeme, auch P2V (physical-to-virtual) genannt, und die Übertragung virtueller Maschinen auf physikalische Hardware (V2P) (Abbildung 3).