Zeitreise: Altvordere des Laptop

26.11.2012

Vor einem Vierteljahrhundert, als sich Desktop-PCs in vielen Bereichen erstmals Arbeitsgebiete eroberten, die zuvor für die Mainframes von IBM und DEC reserviert waren, überraschten auch die ersten Urahnen heutiger Laptops das Publikum: Portables, wie man sie damals nannte. Ihr Nutzer durfte allerdings kein Schwächling sein.

Ein typischer Pionier der tragbaren Rechner und der vielleicht weltweit erste Laptop war der Toshiba T3100, der vor 25 Jahren in Europa auf den Markt kam. (In Japan war er bereits im Jahr zuvor als DynaBook erhältlich). Ausgerüstet mit einer 80286 CPU, die mit 8 MHz lief und auf 4,7 MHz per Tastendruck verlangsamt werden konnte, einem bernsteinfarbenen Monochrome-Display, Floppy-Laufwerk und einer 10 MByte großen internen Festplatte, wog das Ungetüm stolze 7,5 Kilo! Eine Batterie hatte nur eine von vier Modellvarianten, aber die kannte bereits Stromsparfunktionen wie das Abschalten des Displays und der Platte in Ruhezeiten.

Ganz ähnlich nahm sich im selben Jahr, 1987, der Compaq Portable III aus: Auch er verfügte über eine 80286 CPU mit 12 MHz, 640 KByte RAM, ein monochromes Gas-Plasma-Display, Floppy und 10 MByte-Platte. Auf eine Batterie wurde bei diesem Gerät aber von vornherein verzichtet, portabel hieß nur, dass man die 10 Kilo notfalls am Stück an einen anderen Ort tragen konnte. Dafür musste man allerdings in der Grundausstattung 5000 Dollar auf den Tisch legen, mit 40 MByte Platte fast 6000.

Noch teurer (nämlich 6500 Dollar) war der erste tragbare Mac, das Macintosh Portable, zwei Jahre später. Er verfügte über eine mit 16 MHz getaktete Motorola 68000-CPU, ein 9,8-Zoll Aktiv-Matrix-Display mit 640x400 Pixeln, 1 MByte Arbeitsspeicher, Floppy-Laufwerk und eine optionale Festplatte. Ethernet war zu dieser Zeit zwar gerade im Kommen, aber der Apple Schlepptop musste noch allein mit zwei seriellen Schnittstellen auskommen. Mit seinen Blei-Akkus wog der Apple-Rechner ebenfalls über 7 Kilo, konnte damit allerdings sehr  beachtliche 10 Stunden ohne Steckdose auskommen. Trotzdem war auch er seiner Zeit noch voraus und konnte sich nur wenige Jahre halten: Ein Mac Classic kostete nur ein Drittel und ließ sich in seinem kastenförmigen Gehäuse mit Griff notfalls auch herumtragen. Aber immerhin: Jedes bleistiftdünne heutige Notebook mit der dreifachen Bildschirmauflösung, der mindestens fünfzigfachen Plattenkapazität und einem Viertel des Gewichts zählt die Portable-Urgesteine zu seinen Vorfahren.

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