Im derzeit nur moderat wachsenden Security-Markt tobt ein erbitterter Konkurrenzkampf unter den Anbietern von Antiviruslösungen. Gleichzeitig zeigen sich starke Konzentrationstendenzen. Insbesondere die kleineren AV-Anbieter geraten immer stärker unter Druck.
Eine vom ITK-Informationsdienstleister ama aus Waghäusel im letzten Jahr unter rund 5 900 IT-Verantwortlichen durchgeführte Umfrage zeigt, dass bereits 80 Prozent der AV-Installationen in deutschen Anwenderunternehmen von den Big Playern im Antivirus-Geschäft stammen: Trend Micro, McAfee, Symantec, Kaspersky, Avira und Sophos.
Insgesamt wurden bei der Umfrage 6 252 installierte Antivirus-Lösungen ermittelt sowie 1 047 Produkt- oder Herstellerwechsel festgestellt. Größter Gewinner der ama-ITK-Wanderungsanalyse "Antivirus" ist Kaspersky. Das russische Unternehmen kann mit den höchsten Zuwachsraten bezogen auf den installierten Bestand aufwarten. Es gewann, im betrachteten Zeitraum von ein- bis anderthalb Jahren, insgesamt 168 Installationen hinzu und gab lediglich 50 an Wettbewerber ab. Dies entspricht einem relativen Zugewinn von 17,7 Prozent, während Konkurrent Symantec 20,1 Prozent des installierten Bestandes an Wettbewerber abgibt.
Die beiden nach installiertem Bestand kleineren AV-Anbieter unter den Top-Playern der ama-Liste, Avira und Sophos, konnten jeweils per saldo 52 Installationen von anderen Anbietern abziehen. Dies entspricht einem relativen Zugewinn von 11,9 bzw. 12,1 Prozent. Der nach installierten Systemen größte Anbieter Trend Micro kann sich allerdings nur über ein leichtes Installationsplus von 3,4 Prozent freuen. Der laut ama-Analyse zweitgrößte AV-Anbieter McAfee hat mit einem Bestandsverlust von 1,3 Prozent noch weniger Grund zur Freude.
Axel Hegel, ama-Geschäftsführer und Leiter der Studie: „Die erhobenen Zahlen erlauben auch interessante Einblicke in die Branchenschwerpunkte der AV-Hersteller.“ Danach sind die Kunden von Trend Micro insbesondere im Segment mittelgroßer bis großer Unternehmen angesiedelt. Speziell bei den Anwendern mit 200 bis 499 Mitarbeitern kann sich dieser Hersteller gut behaupten. Auch bei den Firmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern kommt Trend Micro auf einen stattlichen Anteil von 22,5 Prozent. McAfee, nach Trend Micro laut ama-Zahlen zweitgrößter Anbieter, hatte in dieser Zielgruppe noch mehr Erfolg und kommt auf 27,9 Prozent. Der Gewinner der Wanderungsanalyse, Kaspersky, ist offenbar gerade bei den kleineren bis mittleren Anwenderunternehmen sehr erfolgreich und hält dort auch ordentliche Anteile an den insgesamt von ama erhobenen Zahlen zu den AV-Installationen. Symantec ist demgegenüber in allen Anwendergruppen, nach Betriebsgrößen, relativ gleichmäßig präsent.
Der laut ama-Liste nach installierten Systemen fünft größte AV-Anbieter Avira ist in der Zielgruppe kleiner (9,3 %) und mittelgroßer Unternehmen (7,6 %) besonders gut vertreten. Hegel kommentiert: „Avira hat in diesem Segment offensichtlich besonders gute Argumente. Ein besonders starkes dürfte der Verweis auf die ausschließlich in Deutschland hergestellten Produkte sein.“ Hegel weiter: „Aus Sicht der Anwenderunternehmen ebenfalls interessant ist, dass AV-Anbieter Sophos, mit einem Anteil von 6,8 Prozent am installierten Bestand der kleinste unter den Top-Playern, vor allem im Segment 'mittlere bis große Unternehmen' anzutreffen ist.“ Bei Anwendern ab 1 000 Beschäftigten kommt der Anbieter mit 11,3 Prozent auf seinen größten Anteil.
Der deutsche Markt für aktive Netzwerk-Komponenten ist fest im Griff der beiden IT-Größen Cisco und HP. Nach einer jüngst vom ITK-Informationsdienstleister ama veröffentlichten Analyse halten beide IT-Hersteller in den Teilmärkten Router und Switches jeweils gemeinsam mehr als 70 Prozent aller Installationen.