Nach der Entscheidung des Debian-Projekts künftig auf Systemd statt auf Upstart als neues Init-System zu setzen, hat sich Canonical-Chef Mark Shuttleworth zu Wort gemeldet. Auch die weit verbreitete Linux-Distribution Ubuntu aus dem Hause Canonical steigt demnach auf System um. Allerdings beginnt der Umstieg frühestens, wenn ein stabiles Debian-Paket vorliegt.
Mark Shuttleworth hat auf die Entscheidung des Debian-Projekts, künftig auf Systemd als Init-System zu setzen, reagiert. Der Chef von Canonical, der Firma hinter der wohl am weitesten verbreiteten Linux-Distribution Ubuntu, hat in einem Blog-Eintrag eine Niederlage im sogenannten Init-Krieg zwischen den konkurrierenden Systemen Upstart und Systemd eingestanden. Ubuntu setzt Upstart seit 2009 standardmäßig ein, auch andere Systeme wie Red Hat Enterprise Linux 6 und Chrome OS verwenden das Init-System.
Letzte Woche hatte das Debian-Projekt nach langwierigen Diskussionen per Abstimmung knapp entschieden, das Vorgängersystem SysV-Init-System durch Systemd statt durch Upstart zu ersetzen. Shuttleworth hat bekannt gegeben, dass Ubuntu als Mitglied der Debian-Community die Entscheidung nun unterstütze und langfristig auch auf Systemd umsteigen will. Dazu will sich Shuttleworth mit den Ubuntu-Technikern im Detail über die Umsetzung beraten, sobald Systemd als stabiles Debian-Paket vorliegt.
Für Ubuntu kommt die Debian-Entscheidung zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Im April soll mit Version 14.04 ein neues Long-Term-Support-Release der Distribution erscheinen, die für den Desktop- und den Server-Betrieb drei beziehungsweise fünf Jahre lang Support garantiert und eine besondere Stabilität anstrebt. Eine Umstellung des Init-Systems kommt für diese Version deshalb nicht mehr in Frage.
In der kommenden Ubuntu-Version löst Systemd das Init-System Upstart ab. Ein Eintrag im Ubuntu-Wiki hilft beim Umstieg.