Nicht alle IT-Organisationen waren gleichermaßen gut auf die Home-Office-Verpflichtung vorbereitet, die allen Betrieben und Behörden als Reaktion auf die "epidemische Lage nationaler Tragweite" auferlegt wurde. War ein Technologie-Start-Up von Beginn an auf geografisch verteiltes, ortsunabhängiges Arbeiten ausgelegt, so stellte "Work from Home" einige Behörden oder größere Finanzinstitute vor enorme Herausforderungen.
Dabei war die überstürzte Beschaffung von Notebooks für alle Mitarbeiter, deren Arbeitsplatz mit einem Desktop- oder Tower-PC ausgestattet war, noch das geringste Problem. Die kniffligere Aufgabe war es, diese Notebooks unter den neuen Bedingungen nutzbar zu machen.
Die meisten IT-Landschaften, die Anfang 2020 auf einen Präsenzbetrieb in zentralisierten Bürostandorten ausgerichtet waren, setzen stark auf klassische Win32-Anwendungen. Teils handelt es sich dabei um Standardsoftware wie Mailclients, Dokumenten- oder Tabellenverarbeitung. Den anderen Teil stellen branchenspezifische Applikationen ("Line of Business"-Software; LOB), die wiederum mit der Standardsoftware verzahnt sind, um beispielsweise Dokumente zu erzeugen und sie per E-Mail zu versenden.
Die meisten dieser Programme setzen auf Standardprotokolle wie SMB oder Microsoft SQL über TCP/IP, um an ihre Datenbestände zu kommen. Dabei wird das am Client interaktiv angemeldete Benutzerkonto – in der Regel ein Account aus einer Active-Directory-Domäne – für die Authentifizierung und Autorisierung des Datenzugriffs verwendet. Ironischerweise setzen sogar einige LOB-Anwendungen, die über eine eigene Benutzer- und Zugriffsverwaltung innerhalb des Programms verfügen, auf Windows-eigene Pass-Through-Authentifizierung, um den Zugriff auf Dateien und Datenbanken überhaupt erst zu ermöglichen. Einige der Branchenanwendungen verzichten auf eine
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