Never change a running system – das Sprichwort gilt auch für viele Industrieanlagen, die heute zuverlässig Tag für Tag in Produktionen zum Einsatz kommen. Vor allem ältere Anlagen wurden im Zuge der Digitalisierung von Produktionsstandorten möglichst unverändert in die Computernetzwerke der Unternehmen eingebunden. Die Steuerung der Anlagen, Änderungen von Einstellungen oder Rezepten und die Überwachung der Anlage zur Laufzeit sollten vom virtuellen Arbeitsplatz der Verantwortlichen möglich sein, unabhängig vom tatsächlichen Standort.
Im Vordergrund der Entwicklungen von Industrie 4.0 steht die Produktionssicherheit, allerdings mehr im Hinblick auf Verfügbarkeit und physische Sicherheit, weniger aus informationstechnischer Sicht. Bereits vor der ersten Diskussion über Industrie 4.0 mahnten Experten der IT-Sicherheit vor den Gefahren umfänglich vernetzter Industrieanlagen. Der seit 2009 gepflegte Standard in ISA/IEC 62443 mit dem Titel "Industrielle Kommunikationsnetze – IT-Sicherheit für Netze und Systeme" liefert hier eine erste Referenz zur Absicherung von ICS-Komponenten.
Die genannten Angriffsvektoren sind vielfältig: Neben veralteter Software und dem Betrieb der Geräte und Maschinen mit Standardkonfiguration finden sich fehlende Kommunikationsverschlüsselung, aber auch Schadsoftware, mangelnde Netzwerksegmentierung oder Social Engineering in der Liste der Gefährdungen von ICS. Zuletzt 2019 hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) eine Übersicht der TOP-10-Bedrohungen veröffentlicht [1].
Obwohl Windows XP bereits seit 2014 offiziell nicht mehr von Microsoft unterstützt wird, ist es noch nicht verschwunden. Zuletzt wurde Windows XP im Oktober 2020 ein Marktanteil von etwa einem Prozent bescheinigt [2], das war in etwa so viel wie der Marktanteil von Linux zu der Zeit. Doch im Gegensatz zu Linux findet
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