Was für ein "Sommer"! Für unsere Fußballer war die – unter fragwürdigen Bedingungen ausgetragene – Europameisterschaft frühzeitig zu Ende. Der Süden Europas stand in Flammen, der Norden ging unter. Und auch an anderer Stelle zogen in der ansonsten schönsten Jahreszeit dunkle Wolken auf, etwa beim Wirrwarr um die Ausstellung der Impfzertifikate in Apotheken. Zunächst lief das zugehörige Portal im Juni mehr oder weniger holprig an. Und als es dann reibungslos zu arbeiten schien, erschlichen sich zwei Sicherheitsforscher mit gefälschten Unterlagen einen Zugang.
Damit nicht genug: Parallel standen in Messenger-Kanälen gültige Zertifikate zum Kauf bereit, personalisiert nach den Wünschen der Kunden. In der Tat war und ist das System von einigen grundlegenden Sicherheitslücken gezeichnet. Neben einer schwachen Authentifizierung verwenden alle Apotheken denselben digitalen Schlüssel, sodass sich entweder alle Nachweise gleichzeitig zurückziehen lassen oder gar keiner. Nachträglich implementierte Sperrlisten sollten kurzfristig Abhilfe schaffen. Elegant geht anders. Womit wir es hier zu tun haben, fällt am ehesten in die Kategorie "mäßige Planung gepaart mit Kinderkrankheiten". Die teils fatalistische Einstellung mancher Kommentatoren ist allerdings nicht nachvollziehbar, die das – inzwischen geräuschlos laufende – System aus technischer Sicht für gescheitert erklärten.
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