Klare Marktführer in Sachen Webserver sind die bekannten Open-Source-Projekte Apache und nginx mit 30 (Apache) beziehungsweise 40 Prozent. Danach folgt mit weitem Abstand der Internet Information Server von Microsoft mit zehn Prozent, der Rest verteilt sich auf die übrigen Anbieter, unter denen beispielsweise der hauseigene Server des CDN (Content Delivery Network) Cloudflare oder Google sind. Genauso lange im Geschäft ist der Proxy und Loadbalancer HAProxy [1], den wir in diesem Artikel näher unter die Lupe nehmen.
Als Loadbalancer ist HAProxy funktional vergleichbar mit dem Marktführer F5, arbeitet aber im Gegensatz zu jenem als reine Softwarelösung. HAProxy kann also als Frontend für eingehende Web-Requests fungieren und diese an die dahinter befindlichen Server weiterreichen. Dies kann zur Lastverteilung dienen, aber auch andere Zwecke erfüllen, etwa eine verteilte Landschaft an einer Stelle zu konsolidieren. In neuerer Zeit mit verteilten Container-Landschaften übernehmen solche Proxies immer komplexere Aufgaben. Selbst wer nur einen einzigen Server mit vielen Webservices betreibt, kann von HAProxy profitieren, denn damit sind alle Dienste über einen einzigen Punkt zu erreichen und zu verwalten.
Die Installation von HAProxy dürfte keinen Admin vor große Herausforderungen stellen. Zum einen ist HAProxy in jeder Linux-Distribution in den Paket-Repositories vorhanden, wenn auch nicht unbedingt in der neuesten Version. Zum anderen ist die Übersetzung aus dem Quellcode kein Problem. Wer Ubuntu oder Debian verwendet, findet unter [2] eine Website, die die Paketquellen-Konfiguration für die jeweilige Betriebssystemversion ausgibt. Neben Linux läuft HAProxy auf Solaris, FreeBSD/OpenBSD und AIX.
Vor einigen Jahren hat HAProxy wie andere Open-Source-Projekte seinen Release-Zyklus auf Versionen mit Long Term Support umgestellt. Das unterstützt
...Der komplette Artikel ist nur für Abonnenten des ADMIN Archiv-Abos verfügbar.