Systemd wird auch eine halbe Dekade nach seiner Einführung noch kontrovers diskutiert. Auch wenn die meisten Linux-Distributionen jetzt auf dieses Init-System setzen, gibt es immer noch vereinzelte Anstrengungen, den Kontakt damit zu verhindern. Beispielsweise existiert mit Devuan [1] ein Debian-Fork, der sich zum Ziel gesetzt hat, komplett ohne systemd auszukommen, und stattdessen auf SysVinit und OpenRC setzt. Die Diskussion soll an dieser Stelle gar nicht weiter befeuert werden, stattdessen möchten wir einige systemd-Tools vorstellen, um auch Linux-Einsteigern den Umgang damit zu erleichtern.
Den meisten Lesern ist systemd sicherlich als Init-System bekannt, das sich um das Starten, Stoppen von Diensten kümmert und dabei Abhängigkeiten berücksichtigt. Dabei ist der Begriff "Dienst" eigentlich gar nicht richtig, da systemd mit Units arbeitet. Elf unterschiedliche Unit-Typen stehen für die Konfiguration zur Verfügung. Klassische Dienste, wie sie von anderen Init-Systemen bekannt sind, werden dabei in Service-Units konfiguriert. Auf einem Fedora-System stellt die Distribution die globalen Konfigurationsdateien dieser Units im Verzeichnis "/usr/lib/systemd/system/" zur Verfügung. Änderungen an diesen Dateien sollte Anwender allerdings nicht vornehmen, da sie bei einem Update wieder überschrieben werden. Besser ist es, eine Kopie der Unit zu erzeugen, sie unterhalb von "/etc/systemd/system/" abzuspeichern und dort zu editieren.
Zum Management dieser Units kommt das Tool systemctl zum Einsatz. Mit der Option "list-units" zeigt es alle Units an, die systemd aktuell bekannt sind. Dieser Befehl beschränkt die Ausgabe auf aktive Service-Units:
# systemctl list-units --type service --state=active
Abhängigkeiten zwischen den einzelnen Units zeigt systemctl mit den Optionen "list-dependencies --after" beziehungsweise "--before" an.
Mit den Optionen
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