Der Init-Prozess ist der erste Prozess auf einem Linux-System und erhält üblicherweise die Prozess-ID “1”. Konfigurationsanweisungen sorgen dafür, dass der Prozess eine grundlegende Systeminitialisierung durchführt und schließlich alle für einen erfolgreichen Systemstart notwendigen Dienste aktiviert. Teil der Systeminitialisierung ist beispielsweise das Einbinden von Dateisystemen, das Setzen der Systemsprache und der Kernelparameter.
Das ursprüngliche SystemV-basierte Init-System ist mittlerweile in die Jahre gekommen und entspricht nicht mehr aktuellen Anforderungen. Das lässt sich beispielsweise daran erkennen, dass es Dienste in einer seriellen Reihenfolge startet. Das wiederum hat zur Folge, dass ein Systemstart sehr lange dauert. Auf Server-Systemen ist dies nicht wirklich ein Problem, aber für Desktop-Systeme eher nicht wünschenswert.
Mit Upstart entwickelten einige Entwickler der Linux-Distribution Ubuntu dann einen Nachfolger. Dieser wurde auf Grundlage des SystemV-Codes erstellt und es wurde großer Wert darauf gelegt, eine höhere Geschwindigkeit beim Starten von Systemen zu erreichen. Upstart kann Jobs deshalb parallel ausführen und spart dadurch eine Menge Zeit ein, da Dienste nicht mehr zwingend aufeinander warten müssen, bis diese gestartet werden. Upstart arbeitet ereignisorientiert und ist daher auch in der Lage, wechselnde Hardware besser zu erkennen und einzubinden als das ursprüngliche SystemV Init-System. Upstart ist hierzu jedoch komplett abwärtskompatibel.
Mit systemd haben die beiden Red Hat-Entwickler Lennart Poettering und Kay Sievers vor einiger Zeit ein komplett neues Init-System entwickelt, das abwärtskompatibel zum alten SystemV-System ist. Dieses hat mittlerweile eine recht große Entwicklergemeinde hinter sich und ist bereits bei den meisten Linux-Distributionen im Einsatz. Die Software macht einen
...Der komplette Artikel ist nur für Abonnenten des ADMIN Archiv-Abos verfügbar.