Eine strukturierte Verkabelung ist die Grundlage für eine anwendungsunabhängige Netzwerkinfrastruktur, auf der unterschiedliche Dienste (Sprache oder Daten) übertragen werden. Damit sollen teure Fehlinstallationen und Erweiterungen vermieden und die Installation neuer Netzwerkkomponenten erleichtert werden. Eine strukturierte Verkabelung basiert auf einer Verkabelungsstruktur, die die Anforderungen auch für mehrere Jahre berücksichtigt und dementsprechende Reserven vorhält. Die Normen gemäß EN-50173 definieren die jeweiligen Verkabelungsvarianten und gliedern diese in die Bereiche Primär, Sekundär und Tertiär.
Im Primär- und Sekundärbereich dienen üblicherweise Kabel mit Lichtwellenleitern (LWL-Kabel) zur Verbindung der einzelnen Datenverteiler. Die LWL-Kabel sind mehrfaserig zu verlegen. Die erforderliche Faserart und -qualität ist dabei von der erforderlichen Länge und dem vorgesehenen Übertragungsverfahren abhängig.
Bei LWL-Kabeln (normiert in EN 60794-1-1) wird zwischen Mehrmoden- (auch als Multimode- oder Gradientenfaser bezeichnet) und Einmodenfasern (auch Singlemode- oder Monomodefaser) unterschieden. Die Fasern werden in vier, zukünftig fünf OM-Klassen (Mehrmoden) beziehungsweise zwei OS-Klassen (Einmoden) unterschiedlicher Qualität eingeteilt.
DIN EN 50173-1 definiert für Lichtwellenleiter in Anlehnung an die Link-Klassen für Kupferkabel auch für LWL-Kabel eine Link-Klassifizierung: die OF-Klassen. Für jede Klasse ist die maximale Dämpfung der Übertragungsstrecke festgelegt. Es ist mindestens die Klasse auszuwählen, deren maximale Reichweite für den jeweiligen Anwendungsfall benötigt wird, siehe Tabelle "Zulässige LWL-Dämpfungswerte".
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