Mit Hyper-V gelang Microsoft der Anschluss: Als die Firma 2008 die Gefahr erkannte, in Sachen Virtualisierungs- und Cloud-Dienste ins Hintertreffen zu geraten, brachte sie Hyper-V auf den Markt. Anfänglich unterstützte es nur Windows-Systeme, aber die Redmonder merkten schnell, dass sie ohne Linux-Unterstützung einen großen Anteil des IT-Markts nicht bedienen konnten. 2009 folgte deshalb ein einfacher Treiber für Linux-Gastmaschinen (Kasten "Unterstützte Betriebssysteme").
Unterstützte Betriebssysteme
Microsoft unterstützt momentan die folgenden Distributionen als virtuelle Linux-Gastmaschinen auf Hyper-V-Servern:
Benutzer von Red Hat Enterprise Linux und CentOS in Versionen älter als 5.6 benötigen weiterhin Linux Integration Services Version 2.1.
Die Basisfunktionalität genügte allerdings nicht: Microsoft entwickelte in der Folge die Linux Integration Services (LIS) als Antwort auf die Nachfrage nach besserer Performance und Integration von Linux-Systemen auf einem Hyper-V-Server. LIS ist das Pendant zu den VMware-Tools für virtuelle Maschinen auf einem VMware-ESX-Server.
Ein Linux-Gast läuft auf Hyper-V auch ohne die Linux Integration Services, aber die LIS-Tools verschaffen eine effizientere und umfassende Virtualisierung sowie eine bessere Integration in die Hyper-V-Verwaltung fürs Monitoring, Management und Verteilen virtueller Linux-Systeme. LIS setzt auf ein System aus Treibern und Diensten auf dem Host- und auf dem Gastsystem. Deswegen müssen die passenden Pakete auch auf letzterem installiert werden; manche Distributionen stellen diese schon bereit.
Die LIS-Treiber verbessern die allgemeine Performance der virtuellen Linux-Maschinen, indem sie den direkten Zugriff auf die Hardware des Hosts ermöglichen. Die VMBus-Komponente beschleunigt das System, indem sie eine zusätzliche Kommunikationsschicht zwischen Gast und Host aus dem Weg räumt. Die Dienste hingegen erledigen spezifische Aufgaben. Der LIS-Zeitsynchronisierungsdienst hält zum Beispiel die Uhr einer virtuellen Linux-Maschine im Einklang mit der des Hyper-V-Hosts.
Die Linux Integration Services enthalten die folgenden Treiber:
hv_vmbus
«
-Modul die VMBus-Funktionalität.hv_storsvc
«
verantwortlich.ata_piix
«
den Zugriff auf IDE-Controller.Legacy
«
für die Rückwärtskompatibilität mit herkömmlichen Linux-Netzwerktreibern sowie VMBus-Netzwerk-Controller. Die letzteren setzen die Linux Integration Services zwingend voraus. Sie verwenden den Netzwerk-VSC, der direkt mit dem Netzwerk-VSP des Hosts kommuniziert. Das ermöglicht das Modul »hv_netsvc
«
.hv_balloon
«
auch unter Linux zur Verfügung. Er entfernt Speicher dynamisch von einer virtuellen Maschine. Allerdings fehlt die Möglichkeit, im laufenden Betrieb neuen Speicher zuzuweisen.hid_hyperv
«
-Modul steht Linux-Gastsystemen unter Hyper-V volle Mausunterstützung zur Verfügung.