Landscape eignet sich zur Verwaltung von Servern und Desktop-Systemen gleichermaßen. Gerade bei letzteren ist es von Vorteil, dass vom Admin angeordnete Aufgaben wie Paket-Updates zunächst in einer Warteschlange landen, die die Clients bei nächster Gelegenheit abarbeiten. Es gibt also, auch wenn Desktop-Rechner gerade ausgeschaltet sind, kein Problem.
Allerdings bietet Canonical Landscape lediglich als eine Komponente im Rahmen seiner Ubuntu-Advantage-Pakete an. Dazu gehören in allen verfügbaren Varianten außerdem ein umfassender Support sowie eine Rechtsgarantie, die Ubuntu-Nutzer vor Patentklagen schützen soll. Optional erfolgt die Landscape-Installation auf einem eigenen Server (on-site), sodass die Kommunikation zwischen Clients und Server vollständig im eigenen Intranet stattfinden kann.
Ubuntu Advantage für den Desktop gibt es in zwei Varianten: Standard und Advanced. Sie kosten im Fünferpack 473 beziehungsweise 1014 Euro für ein Jahr. Für Server bietet Canonical neben Standard und Advanced eine Essential-Version an; die drei Varianten kosten pro Server und Jahr 248, 542 und 930 Euro. Rabatte gibt es in allen Fällen für drei- und fünfjährige Verträge. Immerhin: Wer sich mit Landscape erstmal vertraut machen möchte, kann dies 30 Tage lang kostenlos tun – mit bis zu 50 Rechnern und 5 Administratoren.
Der offensichtliche Haken des Landscape-Dienstes besteht in seiner Beschränkung auf Ubuntu-Rechner. Zwar verwenden auch andere Debian-Derivate das gleiche Paketverwaltungssystem und arbeiten so ebenfalls mit Landscape zusammenarbeiten, aber offizielle Unterstützung durch Canonical fehlt, was für einen bezahlten Dienst kaum akzeptabel ist. Andere Distributionen wie Red Hat und Suse fallen komplett aus, sodass ein Vendor Lock droht: Ein Wechsel auf ein anderes Betriebssystem – auch nur bei einem Teil der eigenen Rechner – macht Landscape wertlos.
Des Weiteren lohnt sich der Kauf eines Ubuntu-Advantage-Pakets nur für die Landscape-Funktionalität kaum, zumal es freie Software gibt, die zumindest die Funktionalität teilweise ebenfalls abdecken, etwa Puppet und Foreman [3] oder Chef [4] . Für Red-Hat-basierte Distributionen gibt es das freie Werkzeug Spacewalk [5] , auf dem auch das kostenpflichtige Satellite [6] basiert. So bleibt Landscape leider nur für diejenigen empfehlenswert, die auch die anderen Leistungen von Ubuntu Advantage nutzen möchten; schade, dass Canonical hier eine so restriktive Lizenzierung praktiziert.
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