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Glance: "Mit allem und scharf"

Wer schon mal eine virtuelle Maschine unter Linux "zu Fuß" eingerichtet hat, weiß, dass diese Aufgabe mühselig ist und im Grunde identisch damit, ein OS auf echtem Blech zu installieren. Das kollidiert mit dem Anspruch, dass es auch weniger erfahrenen Benutzern möglich sein soll, sich neue virtuelle Systeme per Webinterface zusammenzuklicken, um sie anschließend in der Wolke zu nutzen. Abhilfe schaffen die Betreiber von Clouds, indem sie den Nutzern fertige Abbilder von Betriebssystemen zur Nutzung in der Umgebung zur Verfügung stellen. Möchte ein Nutzer dann per Webinterface eine neue VM starten, wählt er nur noch das passende Betriebssystem-Image aus und loggt sich kurz darauf in seinem neuen System ein.

Glance übernimmt bei OpenStack die Aufgabe, Betriebssystem-Abbilder zur Verfügung zu stellen. Es besteht aus zwei Teilen nämlich »glance-api« und »glance-registry« . Die API ist das Interface zur Außenwelt während sich »glance-registry« darum kümmert, vorhandene Images zu und die dazugehörige Datenbank zu verwalten. Glance beherrscht eine Vielzahl von Optionen, was das Speichern von Images angeht: Neben der lokalen Ablage auf dem System, auf dem Glance läuft, unterstützt es als Storage-Backend auch OpenStack Swift, Ceph sowie alles, was kompatibel zu Amazons S3 ist.

Ein echtes Multitalent ist Glance im Hinblick auf die Image-Formate, die es unterstützt: Neben den klassischem KVM-Format »qcow« kommt Glance ab Werk auch mit Images für VMWare zurecht. Grundsätzlich kann als Image für ein Betriebssystem alles herhalten, was sich auf einem echten x86-Server booten ließe. Voraussetzung dafür ist lediglich, dass das Image ein echtes Abbild einer Festplatte inklusive Master-Boot-Record ist. Wer schon Images für Amazons AWS gebaut hat, kann diese ebenfalls in Glance verwenden und auch das Feature nutzen, unterschiedliche Disk-Images mit jeweils anderen Kerneln zu booten – zumindest bei Linux-Images.

Netzwerkmanagement

Seit dem Folsom-Release ist das Netzwerkmanagement in OpenStack der Job von Quantum. Bis einschließlich OpenStack 2012.1 ("Essex") galt Quantum als Incubated Project, nun halten die Entwickler es reif für den Einsatz in Produktionsumgebungen. Quantum kümmert sich um verschiedene Probleme, die im Kontext der Servervirtualisierung hinsichtlich des Netzwerks durch den ISP zu lösen sind. So wird eine neue virtuelle Maschine üblicherweise eine IP-Adresse brauchen, wobei es sich entweder um eine private oder um eine öffentliche IP-Adresse handeln kann. Überdies ist es wünschenswert, einzelne Tenants voneinander beispielsweise durch VLANs zu trennen. Damit ist sichergestellt, dass eine Firma jeweils nur Zugriff auf ihre eigenen VMs bekommt und nicht etwa auf die VMs anderer Unternehmen, die auf demselben Virtualisierungsknoten laufen. Quantum kümmert sich um eben diese Aufgaben.

Es ersetzt damit die alte Netzwerkimplementation »nova-network« , die zur Computing-Komponente Nova gehörte ( Abbildung 4 , hierzu später mehr). Technisch ist die Lösung ausgefuchst: Quantum macht sich neue Technologien wie Openvswitch [1] zunutze, um die physische Netzwerkkonfiguration komplett von der virtuellen Netzwerkkonfiguration zu trennen. Auf jedem Hypervisor läuft ein entsprechendes Quantum-Plugin, das mit der Quantum-Server-Instanz von OpenStack kommuniziert und von dort seine Konfiguration erhält. Zum Virtualisierer hin verhält sich jenes Plugin wie ein echter Switch: VMs, deren Netzwerkinterface mit solch einem virtuellen Switch verbunden ist, lassen sich über verschiedene Hypervisor-Knoten hinweg beliebig verbinden. Auch eine virtuelle VLAN-Konfiguration ist möglich, wenn Kunden ihre eigene Netzwerktopologie implementieren möchten. War zuvor lediglich die Trennung in unterschiedliche VLANs auf Hardware-Ebene machbar, um Kunden voneinander zu trennen, so übernimmt jetzt diese gesamte Konfiguration Quantum. Und Openvswitch ist nicht das einzige von Quantum unterstützte Protokoll: Auch Ciscos UCS/Nexus-Implementierung kennt der Dienst bereits, sodass er zusammen mit passender Hardware deren Fähigkeiten voll ausnutzen kann.

Abbildung 4: Nova besteht nicht nur aus nova-api und nova-compute, sondern aus einer ganzen Reihe von Zusatzdiensten.

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