Auch beim Thema Hochverfügbarkeit virtueller Maschinen steht die Zeit zum Glück nicht still, und ein großer Pferdefuß bei der Implementation einer entsprechenden Routine – die nicht-HA-fähige Implementierung des alten
»nova-volume
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– ist im Begriff zu verschwinden: Cinder soll einige der konzeptionellen Schwierigkeiten seines Vorgängers ausbügeln und es so sehr viel einfacher gestalten, Storage-Volumes hochverfügbar zu machen.
Bisher scheiterten hochverfügbare Volumes bereits daran, dass sich
»nova-volume
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nicht flexibel auf dem einen oder dem anderen Knoten eines Clusters starten ließ, weil in der zu Nova gehörenden MySQL-Datenbank der Hostname des exportierenden Servers vermerkt war. Wenn ein Volume also erstmals von
»server1
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exportiert worden war, konnte
»nova-volume
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das gleiche Volume nicht von
»server2
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exportieren, selbst wenn die Daten durch ein SAN oder ein DRBD-Laufwerk lokal durchaus vorhanden waren.
Cinder wird dieses Problem wohl spätestens bis zur nächsten OpenStack-Version namens
»Grizzly
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behoben haben. Wer statt einer Blockdevice-basierten Methode auf Ceph als Storage-Backend für
»Cinder
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setzt, hat das Problem schon seit einigen Monaten ohnehin nicht mehr. Letztlich fehlt also bloß noch der Teil in
»nova-compute
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, der sich darum kümmert, das VMs von einem ausgefallenen Hypervisor auf einem anderen neu gestartet werden. Es steht zu vermuten, dass die OpenStack-Entwickler auch dieses Problem während des nächsten Release-Zyklus angehen werden.
Während die ADMIN-Redaktion im Oktober mit der Produktion dieses Heftes beschäftigt war, trafen sich in San Diego die OpenStack-Entwickler, um den Startschuss für den nächsten Release-Zyklus zu geben. OpenStack ist im Augenblick sicher von allen Cloud-Umgebungen im FOSS-Umfeld am aktivsten: Das Projekt ist praktisch ständig in den einschlägigen Foren als Thema und als Beschäftigungsfeld präsent.
Dass es im Aufwind ist, zeigt auch die erst vor ein paar Wochen erfolgte Gründung der OpenStack Foundation: Sie soll OpenStack einerseits einen formaleren Rahmen als bisher geben, andererseits aber auch den Grundstein für ein Sponsoring-Programm legen. Dieses soll über Mitgliedschaften große Unternehmen dazu bringen, im Tausch gegen Bares eine hervorgehobene Position in der OpenStack-Entwicklung zu erhalten. Das so eingenommene Geld soll freilich der Entwicklung und weiteren Promotion von OpenStack zugute kommen. Wer in der OpenStack-Szene aktiv ist, wird also auch in naher Zukunft einige aufregende Ereignisse erleben.
Infos
Die OpenStack Foundation hat ein neues Release des freien Cloud-Computing-Frameworks freigegeben.