Das Proc-Dateisystem von Linux lässt sich für viele Zwecke verwenden, zum Beispiel um Informationen über laufende Prozesse auszulesen. Wer mit "ls" einen Blick in das üblicherweise unter "/proc" gemountete virtuelle Dateisystem wirft, sieht dort unter anderem eine Vielzahl von Verzeichnissen, deren Namen nur aus Zeichen bestehen. Das sind die Prozess-IDs (PIDs), die von diesen Verzeichnissen repräsentiert werden. In diesen befinden sich wiederum virtuelle Dateien und Verzeichnisse, die unter anderem die geöffneten Dateien, Ressource-Limits oder die Aufrufparameter enthalten. Letztere lassen sich mit "cat /proc/PID/cmdline" ausgeben.
Will man nun das Arbeitsverzeichnis eines Prozesses erfahren, bietet das Procfs dazu die virtuelle Datei "cwd" an. Sie enthält selbst keine Daten, sondern ist ein symbolischer Link auf das jeweilige Verzeichnis. Mit einem simplen Aufruf von "ls" lässt sich also das Verzeichnis leicht in Erfahrung bringen, allerdings nur mit Root-Rechten:
ls -ld /proc/29393/cwd lrwxrwxrwx. 1 root root 0 28. Jun 15:16 /proc/29393/cwd -> /work/