Neuer Zufalls-Syscall für Linux dank LibreSSL

18.07.2014

Eine theoretische Sicherheitslücke der der Implementierung von LibreSSL hat dazu geführt, dass Linux künftig über einen neuen Systemaufruf verfügt, der Zufälligkeit liefert.

Bei der Portierung von LibreSSL auf Linux mussten die OpenBSD-Entwickler diverse Funktionen, die der OpenBSD-Kernel zur Verfügung stellt, neu implementieren. Kurze Zeit später entdeckte Andrew Ayer aber, dass die Art und Weise, wie sie dabei vom Pseudozufallszahlengenerator in Linux Gebrauch machten, nicht völlig sicher war: Weil die Prozess-ID in die Erzeugung der Zufallszahlen eingeht, ist es unter gewissen Umständen möglich, dass ein durch Fork erzeugter Kindprozess dieselben Zufallszahlen erhält wie der Elternprozess. Nach Meinung des OpenBSD-Entwicklers Theo de Raadt handelt es sich dabei zwar nur um ein theoretisches Problem, dennoch veröffentlichte LibreSSL mit Version 2.0.2 ein neues Release , das diese Lücke nicht aufwies.

Weitgehende Einigkeit herrschte allerdings darüber, dass der Grund für das Problem im Design der Linux-Schnittstelle zur Erzeugung von Zufallszahlen liegt. Dem hat Theodore Ts'o, der als Entwickler der Linux-Dateisysteme Ext2/3/4 bekannt ist, jetzt mit einem Kernel-Patch Rechnung getragen, der einen neuen Systemaufruf implementiert. Künftig können Anwendungsprogrammierer Zufallsdaten mit dem Systemaufruf "getrandom()" anfordern, der so funktioniert wie der Syscall "getentropy()" in OpenBSD.

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