In seine Forschungsabteilung arbeitet HP an einer neuen Computerarchitektur auf der Basis von Memristoren und optischer Datenübertragung.
Nach einem Bericht von Bloomberg Businessweek arbeitet die Forschungsabteilung von HP an einer neuartigen Computerarchitektur. Das Projekt mit dem Namen "The Machine" wurde vom HP-CTO Martin Fink ins Leben gerufen, der darin die einmalige Chance für eine technologische Revolution sieht. Die technische Grundlage dafür sollen Memristoren bilden, ein neuartiges Bauelelement, das beispielsweise permanentes Speichern von Daten bei gleichzeitig hoher Geschwindigkeit bietet.
Damit sollen sich für die heutzutage immer rasanter wachsenden Datenmengen hoch integrierte Speicher herstellen lassen, die noch dazu nicht durch die klassische Von-Neumann-Architektur ausgebremst werden, bei der ein Prozessor immer nur häppchenweise Daten aus dem Speicher abholt. All dies ist allerdings Zukunftsmusik, denn Memristoren sind noch nicht einmal komplett erforscht, geschweige denn reif für einen Produktionseinsatz. Entsprechend futuristisch ist auch der Ansatz, die auf Kupfer basierende Verdrahtung des neuen Rechners durch superminiaturisierte optische Leiter zu ersetzen.
Trotz dieser Unwägbarkeiten sollen diverse Teams auch schon an Betriebssystemen für die "Machine" arbeiten: Zum einen ein komplett neuartiges Betriebssystem, das der Tatsache Rechnung trägt, dass durch die neuartige Rechnerarchitektur auch die viele Konzepte klassischer Betriebssysteme überholt sind, wie etwa Memory Paging und Cache-Hierarchien. Zum anderen aber auch ein abgespecktes Linux und gar eine Android-Version, in der vagen Hoffnung, dass es irgendwann auch Consumer-Geräte geben wird, die funktionieren wie die "Machine".
Einen konkreten Zeitraum für die Verwirklichung von HPs Machine gibt es nicht. Als nächstes Ziel steht das Jahr 2017 im Raum, es könne aber auch noch bis zum Ende des Jahrzehnts dauern. Für Kritiker ist es allerdings fraglich, ob die Machine überhaupt jemals realisiert werden kann.