Internet-Kriminelle fischen gezielt mit Schadsoftware in Raubkopien nach Kontodaten und anderen sensiblen Informationen. Das ergab eine von Microsoft beauftragte internationale Studie durch Marktforscher von IDC und Computerwissenschaftler der Nationaluniversität Singapur.
Die Beseitiung von Folgeschäden der Cyber-Angriffe via Raubkopie kosten westeuropäische Computernutzer geschätzte drei Milliarden Euro jährlich, konstatiert die Studie. Mit Schadsoftware infizierte Raubkopien gratis zu verteilen, ist inzwischen ein Geschäftsmodell von Cyberkriminellen. In einer großen Anzahl aus Internetquellen heruntergeladener Raubkopien fanden Experten Viren, Würmer, Trojaner oder unerwünschte Werbesoftware. Noch riskanter kann der Kauf eines Computers mit raubkopierter Software aus unsicheren Quellen sein. In 60 Prozent der untersuchten Fälle fanden die Experten Schadsoftware, noch bevor die zu Testzwecken in elf verschiedenen Ländern außerhalb der EU gekauften Rechner mit dem Netz verbunden waren. Deutschen und andern Westeuropäern dadurch jährlich umgerechnet 1,8 Mrd. Euro, so die Studie. Zudem fallen auch finanzielle Aufwendungen in Höhe von 1,2 Mrd. Euro für die Wiederbeschaffung verlorener Daten und die Beseitigung der Schadsoftware durch Dienstleister an.
Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) meldet, dass der Umsatz der digitalen Wirtschaft in Deutschland seit dem Jahr 2008 um durchschnittlich 10,13 Prozent wächst und bis 2014 auf über 120 Milliarden Euro ansteigt.