Die CoreOS-Entwickler arbeiten unter dem Namen "Rocket" an einer eigenen Container-Lösung für Anwendungsvirtualisierung - das Docker-Prozessmodell sei fehlerhaft.
Unter dem Namen "Rocket" haben die Entwickler von CoreOS den Prototyp einer eigenen Container-Virtualisierungslösung veröffentlicht. Bislang war CoreOS einer der Hauptnutzer von Docker-Containern, aber nach Meinung der CoreOS-Entwickler hat Docker einen Weg eingeschlagen, der nicht mehr mit den eigenen Plänen vereinbar ist. Statt wie früher im Docker-Manifest festgelegt ein standardisiertes Format für Container zu etablieren, versuche Docker nun eine komplette Plattform zu realisieren und habe dabei den Standardisierungsgedanken aufgegeben, so die CoreOS-Entwickler in ihrem Blog.
Das Rocket-Projekt will sich wieder auf die ursprünglichen Ziele besinnen: Modularität, Sicherheit, Image-Infrastruktur und Offenheit. Das Rocket-Tool, das jetzt in Version 0.1.0 vorliegt, ist eine erste Implementierung eines solchen App Containers, mit der ein Image-Format, eine Runtime-Umgebung für Container und die Infrastruktur für die Verteilung von Images definiert ist.
Die Idee, einen Fork von Docker zu starten, verwerfen die CoreOS-Entwickler, weil der Docker-Ansatz, alle Aspekte des Containers nur durch einen einzigen Daemon zu verwalten, aus Security-Perspektive "von Grund auf fehlerhaft" sei. Rocket ist jetzt als Prototyp auf Github verfügbar, und die Entwickler sind offen für Feedback.
Ben Golub verteidte in einem Blog-Eintrag, der sich auf den Rocket-Launch bezieht, die Entwicklung von Docker in Richtung einer kompletten Infrastruktur, die beispielsweise auch Clustering umfasst. Dies entspreche einfach den Wünschen eines Großteils der Docker-Anwender. Negativ äußert er sich über die "fragwürdige Rhetorik" und den Zeitpunkt des Launchs - gerade findet in Amsterdam die europäische Dockercon-Konferenz statt.
Die Container-Runtime von Docker und das konkurrierende Projekt von CoreOS wurden der Cloud Native Computing Foundation übergeben.