Interview

»Vertrauen muss immer wieder neu gewonnen werden«

Im März dieses Jahres warnte das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik vor der Nutzung von Kaspersky-Produkten vor allem in kritischen Umgebungen. Die mit weitreichenden Rechten ausgestatteten IT-Security-Programme könnten sich für Sabotage- und Spionagezwecke durch Russland missbrauchen lassen. Wir haben mit Christian Milde, dem Geschäftsführer Central Europe bei Kaspersky, darüber gesprochen, wie das Unternehmen mit der BSI-Warnung umgeht und konkret das Vertrauen in seine Software zurückgewinnen möchte. Ebenfalls Thema waren die aktuellen Entwicklungen beim Identitäts- und Zugriffsmanagement sowie im IoT-Bereich.
Die Verwaltung der Mitarbeiterkonten ist das A und O in der Unternehmens-IT – sie bestimmt, ob die User problemlos arbeiten können und setzt gleichzeitig ... (mehr)

»IT-Administrator: Herr Milde, das BSI hat im März vor der Nutzung von Kaspersky-Software gewarnt. Können Sie die Beweggründe des Bundesamtes für diesen Schritt nachvollziehen und haben Sie das erwartet?«

Christian Milde: Wir sind der Meinung, dass diese Entscheidung nicht auf einer technischen Bewertung der Kaspersky-Produkte beruht – für die wir uns beim BSI und in ganz Europa immer wieder eingesetzt haben –, sondern dass sie aus geopolitischen Gründen getroffen wurde. Wir werden unsere Partner und Kunden weiterhin von der Qualität und Integrität unserer Produkte überzeugen und mit dem BSI zusammenarbeiten, um die Entscheidung zu klären und die Bedenken des BSI auszuräumen. Wir sind überzeugt davon, dass Transparenz sowie die kontinuierliche Umsetzung konkreter Maßnahmen, mit denen wir unser dauerhaftes Engagement für Integrität und Vertrauenswürdigkeit gegenüber unseren Kunden belegen, von größter Bedeutung sind.

»Inwiefern sind Sie als russisches Unternehmen denn verpflichtet, mit den dortigen Sicherheitsbehörden zusammenzuarbeiten – auch was mögliche Kundendaten in der Schweiz angeht?«

Kaspersky ist ein privat geführtes globales Cybersicherheitsunternehmen, und als solches hat Kaspersky keine Verbindungen zur russischen oder einer anderen Regierung. Die Sicherheit und der Schutz der Privatsphäre unserer Nutzer haben für uns höchste Priorität. Die Sicherheit und Integrität unserer Datendienste und technischen sowie organisatorischen Verfahren wurde durch unabhängige Bewertungen zweier externer Prüforganisationen bestätigt. Wir haben das SOC-2-Audit (Service Organization Control for Service Organizations) Typ 1 durch einen Big-Four-Auditor erfolgreich absolviert, das die Sicherheit des Kaspersky-Prozesses zur Entwicklung und Freigabe von AV-Updates gegen das Risiko unbefugter Änderungen bestätigte. Darüber hinaus wurden unsere Datendienste vom

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