Es gibt Handgriffe, die bei einem erfahrenen Administrator so natürlich wirken, als wären sie angeboren. Hängt eine Anwendung oder antwortet unerträglich langsam, greifen IT-Veteranen sofort zu den bewährten Tools wie Task Manager oder Process Monitor, um zu prüfen, welche Ressource den Flaschenhals bildet und welche anderen Prozesse die verknappte Ressource konsumieren. Die besonders Leidgeprüften kennen sich mit weiteren Tools wie zum Beispiel dem Windows Performance Analyzer aus [1]. In einer klassischen Client-Server-Bereitstellung führen diese Mittel oft schnell ans Ziel, besonders wenn der Admin beide Seiten der betroffenen Anwendung – das Benutzer-Front-End und das Server-Back-End – sowie die Infrastruktur dazwischen gut kennt.
In komplexeren Anwendungsbereitstellungsszenarien wie Terminaldiensten oder VDI ist dieser Troubleshootingansatz meist nicht von Erfolg gekrönt. Da die Dimensionierung einer VDI- oder Terminalserver-Farm nach wie vor keine exakte Wissenschaft ist, sind viele Umgebungen in Bezug auf CPU, RAM und Netzwerk deutlich überdimensioniert. Hier findet sich also kaum eine Verknappung der Ressourcen. Bei Disk-I/O zeigt sich zwar gelegentlich ein echter Flaschenhals, aber oft ist auch dieser nicht die Ursache für die schlecht wahrgenommene Performance einer Anwendung. VDI- und RDS-Administratoren sollten sich daher Techniken aneignen, um die wahrgenommene Performance messbar zu machen.
Die Daten und die für ihre Verarbeitung aufgewendete Rechenleistung hinter einer Applikation sieht ein Benutzer in aller Regel nicht. Seine Wahrnehmung der Performance einer Computersitzung bezieht sich also stets auf die Ausgaben der Anwendungen. Ganz besonders entscheidend sind diejenigen Ausgaben, die als Reaktion auf Eingaben des Nutzers erfolgen. Zu lange Pausen zwischen Eingabe (Bewegung der Maus, Mausklick, Scrollrad,
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