Als Pendler sitze ich jede Woche ungefähr 14 Stunden im Zug. Aufs Jahr gerechnet sind das knapp 25 Tage. Die Zeit lässt sich jedoch größtenteils sinnvoll nutzen, um beispielsweise ein Buch zu lesen oder Vorbereitungen für die Arbeit zu treffen. Mit COVID-19 hat sich einiges verändert. Die sonst entspannte Lektüre auf dem Weg in die Redaktion stellt nun eine echte Herausforderung dar. Als Brillenträger und maskiert geht es mir wie einem Erstklässler, der gerade das Lesen lernt. Jedes Mal, wenn die Brille beschlägt, fange ich den Satz von vorne an.
Sie fragen sich aber sicherlich schon, was das Ganze mit dem Schwerpunktthema unserer Juli-Ausgabe zu tun hat. "Monitoring und Support" beschreibt meines Erachtens die aktuelle Situation, in der wir uns befinden, sehr gut. Wenn ich im Zug sitze oder im Supermarkt noch schnell etwas besorgen muss, habe ich nicht selten das Gefühl, dass ich beobachtet werde. Ob es Leute sind, die meine selbstgestrickte Maske bewundern, oder der Schaffner im Zug, der begutachtet, ob sie noch richtig sitzt: Ich fühle mich in gewisser Weise beobachtet. Der Begriff "Masken-Monitoring" bringt das vielleicht auf den Punkt.
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