Rechenzentren finden sich meist versteckt in Firmengebäuden als fensterlose, klimatisierte Räume. Die Nähe zum Rest des Unternehmens ist ein großer Vorteil, da Server rasch zugänglich sind – für das IT-Personal wie auch für die Nutzer per Netzwerk. Dafür jedoch müssen die Stromversorgung und auch Kühlung vor Ort sichergestellt werden. Ein wenig anders sieht die Lage bei Cloudanbietern aus. Deren Nutzer greifen von überall auf der Welt auf die Datenzentren zu, daher können Provider ihre Server quasi an einem beliebigen Ort aufstellen, bevorzugt wo der Strom günstig und die Kühlung einfach ist. Dass sich dieser Ort nicht unbedingt an Land befinden muss, bewies Microsoft mit dem Projekt Natick [1]. Das Ziel: ein Rechenzentrum im offenen Meer vor der schottischen Küste zu versenken und dort zu betreiben.
Damit möchte das Unternehmen die Möglichkeit erforschen, standardisierte Rechenzentrumseinheiten für Cloudanwendungen unter Wasser zu verwenden. Nun sind (Salz-)Wasser und IT-Equipment nicht die besten Freunde und auch die Datenanbindung ist im offenen Meer nicht wirklich sichergestellt, was die Ingenieure des Projekts vor größere Herausforderungen gestellt hat. Immerhin: Die Kühlung übernimmt das Meerwasser frei Haus. Eingebettet wurden die zwölf Serverracks in eine rund 12 Meter lange und drei Meter dicke Röhre. Im Inneren sorgt ein Stickstoff-Gasgemisch für den nötigen Schutz vor Korrosion – Atmen für Menschen unmöglich! Ein Unterseekabel versorgt die 864 Microsoft-Server derweil mit Strom und transportiert die Daten. Erzeugt wird die Energie übrigens umweltfreundlich in Offshore-Wellenkraftwerken sowie Solar- und Windfarmen an Land. 240 Kilowatt soll der Stromhunger betragen.
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