Dass eine Notfallplanung wichtig ist, ergibt sich nicht nur aus dem normalen Menschenverstand, sondern leitet sich auch aus zahlreichen Gesetzen und Normen ab. Doch was ist überhaupt ein Notfall und wie lässt er sich von Störungen abgrenzen?
Um sich diesen Fragen zu nähern, lohnt ein Blick auf die Definition von "Notfall" im BSI-Standard 100-4. Der rund 120 Seiten umfassende Standard 100-4 "Notfallmanagement" wurde vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) Ende 2008 veröffentlicht und beschreibt eine Methode zum Aufbau eines eigenständigen Managementsystems für die Notfallvorsorge und die Notfallbewältigung. Auf Seite 5 heißt es hier: "Ein Notfall ist ein Schadensereignis, bei dem Prozesse oder Ressourcen einer Institution nicht wie vorgesehen funktionieren. Die Verfügbarkeit der entsprechenden Prozesse oder Ressourcen kann innerhalb einer geforderten Zeit nicht wiederhergestellt werden. Der Geschäftsbetrieb ist stark beeinträchtigt. Eventuell vorhandene SLAs (Service Level Agreements) können nicht eingehalten werden. Es entstehen hohe bis sehr hohe Schäden, die sich signifikant und in nicht akzeptablem Rahmen auf das Gesamtjahresergebnis eines Unternehmens oder die Aufgabenerfüllung einer Behörde auswirken. Notfälle können nicht mehr im allgemeinen Tagesgeschäft abgewickelt werden, sondern erfordern eine gesonderte Notfallbewältigungsorganisation".
Betrachten wir die Definition genauer, wird deutlich, dass es sich hierbei eher um einen "Lückentext" als um eine umsetzbare Definition handelt. Denn was sich hinter den Begriffen "nicht wie vorgesehen funktionieren", "innerhalb der geforderten Zeit", "stark beeinträchtigt", "hohe bis sehr hohe Schäden" und ein "nicht akzeptabler Rahmen" verbirgt, kann nur aus Sicht der jeweiligen
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