Schließlich noch ein kurzer Rückblick auf die Neuerungen von Ceph Bobtail. Die Entwickler haben Ceph 0.56, Codename »Bobtail
«
, im Januar 2013 veröffentlicht und versprechen dem Benutzer vor allem deutlich gesteigerte Performance. Hinsichtlich der Konfigurationsdatei gibt es eine Änderung, was CephX angeht: War CephX in Ceph 0.47 noch mit einer Zeile in der Konfiguration zu aktivieren, nämlich
auth supported = cephx
geht das in Bobtail mit drei Einträgen:
auth cluster required = cephx auth service required = cephx auth client required = cephx
Erste Benchmarks zeigen, dass die neue Version in vielerlei Hinsicht in der Tat besser performt, als ihr Vorgänger. Vereinzelt sind auf den Listen aber auch Berichte von Ceph-Nutzern zu lesen, die über verstärkte Probleme mit RBD und Ceph 0.56 berichten. Nachdem sowohl das Dateisystem Ceph wie auch das RBD-Modul Teil des Linux-Kernels sind und dem dortigen Zyklus der Entwicklung folgen, empfehlen die Ceph-Entwickler bei Problemen wie jenen stets ein Kernel-Update, zumal seit Linux 3.2 viele Ceph- und RBD-Patches ihren Weg in Linux gefunden haben. Wer Ceph produktiv einsetzen möchte, sollte sich also mit regelmäßigen Kernel-Updates anfreunden.
Ein denkwürdiges Ereignis spielte sich übrigens Ende Januar bei der in Canberra stattfindenden Linux.conf.au 2013 ab: Auf der Bühne diskutierten Sage Weil als Ceph-Mastermind und John Mark Walker als Community-Lead von Gluster fast eine Stunde angeregt über die Vor- und Nachteile der Ansätze. Dass es dabei nicht immer bierernst zugegangen ist, bedarf keiner besonderen Erwähnung. Trotzdem erklären beide Seiten überzeugend ihre Standpunkte. Wer mehr zum Thema Distributed Storage erfahren möchte, sollte sich das Video der Veranstaltung unter [1] nicht entgehen lassen.