Network Access Protection wurde mit Windows Server 2008 eingeführt und ermöglicht die Überprüfung des Sicherheitsstatus eines Clients beim Zugriff auf das Netzwerk. Dabei wird die Übereinstimmung mit definierten Richtlinien (Health Policies) geprüft. Eine Health Policy kann beispielsweise testen, ob
Wenn die Richtlinien nicht eingehalten werden, kann man den Zugriff auf das Netzwerk verweigern oder wenigstens einschränken. Gerade die Einschränkung ist interessant, da man so den Client beispielsweise in ein Wartungsnetzwerk umleiten kann, um ihm dort Updates oder eine passende Konfiguration zu vergeben. Ist er richtlinienkonform, darf er nach einer weiteren Prüfung uneingeschränkt auf das Netzwerk zugreifen. Windows unterstützt NAP für Windows XP SP3 eingeschränkt und ab Windows Vista uneingeschränkt.
NAP bietet verschiedene Varianten für den Zugriffsschutz an. Hierzu zählen:
In diesem Artikel geht es um den Zugriff über kabelgebundene 802.1X-fähige Geräte, de facto also Switches. Ein weiteres typisches Einsatzszenario für 802.1X sind WLAN-Verbindungen über einen Access Point. In beiden Fällen geht es weniger um die Authentifizierung (auch wenn 802.1X dafür konzipiert wurde), sondern um die Einhaltung von Konfigurationsstandards.
Damit NAP funktioniert, müssen diverse Zahnräder ineinandergreifen. Zunächst benötigt der Client einen NAP-Agent, der die benötigten Informationen über den Status der zu überprüfenden Komponenten sammelt, zum Beispiel:
Diese Informationen erhält er über sogenannte System Health Agents (SHA). Sie übermitteln den "Gesundheitszustand" der jeweiligen Komponente. Der passende Erzwingungsclient (Enforcement Client, Abbildung 1), eine Komponente des NAP-Agents, schickt diese Informationen dann zum Erzwingungspunkt (NAP Enforcement Point).
Der Erzwingungspunkt ist, je nach Technologie, entweder ein DHCP-Server, ein VPN- oder Remote Desktop-Gateway oder eben ein 802.1X-fähiger Switch (Abbildung 2). Der Erzwingungspunkt leitet den übermittelten Integritätsstatus an den Netzwerkrichtlinienserver (Network Policy Server, NPS) weiter, der über eine sogenannte Systemintegritätsüberprüfung (System Health Validator, SHV) die gewünschten Übereinstimmungsprüfungen vornimmt. Über Netzwerk- und Integritätsrichtlinien legt der Administrator fest, unter welchen Bedingungen der Zugriff in welcher Form gestattet beziehungsweise verweigert wird.