Anti-Spam-SMTP-Proxy

Gefiltert

Die Open-Source-Serverlösung Anti-Spam-SMTP-Proxy durchsucht als Filter zwischen dem Internet und dem lokalen E-Mail-Server alle E-Mails nach Spam. Unternehmen, die eigene E-Mail-Server einsetzen, erhalten eine kostenlose, aber leistungsfähige Anti-Spam-Lösung.
Mit E-Mail-Diensten muss sich jeder Administrator früher oder später einmal beschäftigen. Das zur CeBIT erscheinende ADMIN 02/2012 gibt dazu Praxis-Tipps und ... (mehr)

Neben Linux ist Anti-Spam-SMTP-Proxy auch für Exchange-Umgebungen geeignet, da es auf dem SMTP-Protokoll basiert. Die Software unterstützt alle aktuellen Exchange-Versionen, inklusive Exchange Server 2010. Die Lösung arbeitet mit Bayes-Filter, SPF-Scans, eigenen Honeypot und Realtime Black Lists. Die Verwaltung findet über ein Webinterface statt. Zusätzlich können Unternehmen die E-Mails mit ClamAV nach Viren scannen lassen. Der Funktionsumfang der Lösung steht professionellen Umgebungen in nichts nach.

Unternehmen auf der Suche nach einer Anti-Spam-Lösung, sollten auf jeden Fall einen Blick riskieren. Nach der problemlosen Installation ist der Filter in wenigen Minuten bereit. Dank eines Webinterface ist auch die Einrichtung sehr komfortabel ( Abbildung 1 ).

Abbildung 1: Verwaltungsoberfläche von Anti-Spam-SMTP-Proxy.

Für kleinere Unternehmen ist unter Umständen noch der POP3-Connector von ASSP interessant. Diese Funktion kann E-Mails von verschiedenen POP3-Servern abholen, nach Viren und Spam scannen und dann zu internen E-Mail-Adressen weiterleiten. Ein denkbarer Einsatz für ein solches Szenario wären Umgebungen, die auf Microsofts Small Business Server setzen. Da auch diese Funktion kostenlos ist, können IT-Experten in kleineren Unternehmen mit wenig Aufwand eine professionelle Anti-Spam-Lösung aufbauen.

Installationsoptionen

Der Betrieb von Anti-Spam-SMTP-Proxy (ASSP) sollte auf einem eigenen Server erfolgen, vor allem in mittelständischen Unternehmen mit hohem Mailaufkommen. Am besten verwenden Sie dazu einen Linux-Server, zum Beispiel Ubuntu oder Debian. Für Administratoren in Windows-Netzwerken besteht aber auch die Möglichkeit, ASSP unter Windows zu betreiben. Wer keinen dedizierten Server betreiben will, kann ASSP auch auf dem gleichen Server betreiben wie den E-Mail-Server. Auch die Installation parallel zu Exchange ist möglich.

ASSP eignet sich auch problemlos zur Installation auf virtuellen Servern. Die Anti-Spam-Lösung baut auf Perl auf und lässt sich aus diesem Grund auch recht problemlos einsetzen, auch auf dem gleichen Server wie Exchange. ASSP nimmt die E-Mails aus dem Internet entgegen und scannt sie auf Spam und Viren, bevor eine Weiterleitung per SMTP zu den internen E-Mail-Servern erfolgt. Allerdings ist das nicht empfehlenswert, wenn der Server mehr als 5 000 E-Mails am Tag verarbeiten muss. Nach Viren und Spam zu scannen, kostet einiges an Serverleistung.

Etwas mehr Aufwand für Exchange

Wir gehen im Folgenden auf die Installation von ASSP direkt auf einem Exchange-Server aus, da hier die Einrichtung etwas aufwendiger ist. ASSP muss nicht das direkte Gateway zum Internet sein. Betreiben Sie zum Beispiel eine Infrastruktur mit Exchange Server 2010 und setzen Sie einen Edge-Transport-Server ein, kann dieser mit dem Internet verbunden bleiben. Der Edge-Transport-Server schickt die E-Mails dann weiter zum ASSP. Nach dem Scannen schickt der Server mit ASSP die E-Mails dann zum Exchange-Server der Anwender. Die E-Mails zum Internet gehen den umgekehrten Weg. Die internen Exchange-Server senden die E-Mails zu ASSP. Dieser sendet die E-Mails zum Edge-Transport-Server, welcher die E-Mails dann wiederum ins Internet weiterleitet.

Installieren Sie ASSP aber auf dem gleichen Server wie Exchange, müssen Sie nach der Installation unbedingt den Standardport anpassen, da ASSP sonst den SMTP-Port 25 verwendet. Alternativ können Sie für ASSP eine eigene Netzwerkkarte verwenden und den Port 25 der IP-Adresse dieser Karte verwenden. Die Connectoren von Exchange dürfen in diesem Fall natürlich nicht die IP-Adresse von ASSP belegen. Dieser Weg führt eher zu einer stabilen Installation als der Betrieb auf der gleichen IP-Adresse mit mehreren Ports.

Generell gilt allerdings, dass ASSP besser auf einem eigenen Server aufgehoben ist, da die Lösung einige Zusatzprodukte benötigt, die einen Exchange-Server durchaus außer Funktion setzen können. Der Betrieb als virtueller Server unter Ubuntu und Debian stellt kein Problem dar, setzt allerdings etwas Linux-Wissen voraus. Installieren Administratoren ASSP auf einem Exchange-Server, läuft die Software in einem Eingabeaufforderungsfenster. Auch die Konfiguration als Dienst ist möglich.

In der Wiki des Projekts auf der Seite [2] sowie im Forum [3] gibt es viele hilfreiche Hinweise, wie sich ASSP optimal an die eigene Umgebung anpassen lässt.

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