Dritte Open Source Data Center Conference

Automatisierung im Fokus

Alles, was händisch immer wieder neu erledigt werden muss, ist in der Regel fehleranfällig, ineffizient, langsam und unflexibel. Das Antidot heißt Automatisierung. Unter diesem Motto führte deshalb die nunmehr dritte Open Source Data Center Conference rund 100 Admins aus ganz Deutschland nach Nürnberg. Darüber hinaus gab es einen Erfahrungsaustausch und interessante Vorträge.
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Nicht nur das Motto war neu: Zum ersten Mal gab es nun auch gleich drei parallele Tracks, die neuerdings ebenfalls Überschriften trugen: Nämlich "Configuration Management", das unvermeidliche "Cloud Computing" und "Datacenter Infrastructure". Dazu kamen zwei Keynotes: Die erste, gehalten von Bernd Erk, Netways, ( Abbildung 1 ), führte locker und gelungen in das Hauptthema ein, die zweite, vorgetragen von Dr. Kolomvos über "Open Source for Public Administration", schien dagegen keine so deutliche Beziehung zum Konferenzgegenstand zu haben.

Abbildung 1: Bernd Erk (Netways) während seiner Keynote zum Thema Systemautomatisierung.

Wie schon in den Vorjahren waren die meisten Vorträge hochklassig und boten interessante Einblicke in bekannte und noch weniger bekannte Verfahren und Tools. So sprach etwa Jochen Lillich, Ex-Web.de-Abteilungsleiter und heutiger Inhaber des Beratungsunternehmens Freistil-Consulting, das unter anderem Drupal as a Service für anspruchsvolle Kunden bietet, über die Automatisierung mit einem noch nicht so bekannten Puppet-Konkurrenten namens Chef. Puppet selbst kam aber auch nicht zu kurz, gleich mehrere Vortragende griffen verschiedene Aspekte auf.

Dass nicht jeder schon einmal etwas von dem Netzwerk-Discovery-Tool Nedi gehört hat, mag auch daran liegen, dass hier eine ganze Reihe von Alternativen existieren. Allerdings überzeugte der Vortrag des engagierten, langjährigen Projektverantwortlichen Remo Rickli aus der Schweiz davon, dass sich in diesem Fall ein genaueres Inspizieren lohnt, stützt sich das Werkzeug doch ganz offenbar auf einen reichen Fundus praktischer Erfahrung.

Im Infrastruktur-Track gab es zudem wieder aus berufenem Mund einen Einblick in den aktuellen Stand der Icinga-Entwicklung. Der Nagios-Nachfolger macht gegenüber seinem Vorbild weiter Boden gut: Unterstützung für mehrere Datenbanken, ein modernes, mandantenfähiges Web UI, SLA-Reports auf Jasper-Basis, einen IPv4/IPv6-Dual-Stack und eine Roadmap mit festen Terminen für die nächsten drei Releases – das alles gibt es nur bei Icinga.

Die Wachablösung bei den Enterprise-Filesystemen ist mancherorts ein Thema: Soll man zu Ext4 migrieren oder bereits auf BTRFS setzen? Dr. Udo Seidel verglich die Alternativen sehr detailliert und erläuterte seine persönlichen Schlussfolgerungen: vorerst Ext4, aber die Zukunft wird BTRFS heißen. Vielleicht noch größere Verwirrung herrscht momentan auf dem Sektor High Availability unter Linux. An zu vielen Komponenten wird und wurde parallel geschraubt. Da kam der Rück- und Ausblick auf die Entwicklungen in diesem Jahr von Martin Loschwitz gerade recht, der aus erster Hand auch noch eine kleine Vorschau auf die DRBD-Zukunft gab.

Der Nürnberger Netways GmbH kann man auch in diesem Jahr eine perfekte Organisation attestieren, die für eine angenehme Atmosphäre sorgte.

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Open Source Data Center Conference 2011 811,92 kB

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