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Strom sparender Computereinsatz hilft nicht zuletzt auch Kosten zu senken. ADMIN 02/2011 geht der Frage nach, was Administratoren tun können, damit ihre ... (mehr)

Enterprise Open Source Day

In Nürnberg-Langwasser trafen sich am 1. Februar Vertreter der deutschen Open-Source-Welt zum ersten Enterprise Open Source Day (EOSD). Eingeladen hatte das Nürnberger Systemhaus Ancud. Einige der Aussteller hatten interessante Neuheiten im Gepäck. Univention profilierte sich mit der ersten Referenzimplementierung von Samba 4 als vollständiger Active-Directory-Server, der wohl schon vor Ort bei einigen Kunden als "Drop-in-Replacement" zahlreiche Windows-Systeme im Griff hat. BI-Spezialist Jaspersoft hatte vor Kurzem die neue Version 4 seiner Management- und Prozessoptimierungssuite veröffentlicht, die EOSD-Besucher jetzt am Stand und in einem mehrstündigen Workshop einer ersten Prüfung unterziehen konnten. Und Helmuth Neuberger von Zarafa erzählte am Rande der Veranstaltung, dass der Groupware-Hersteller sein IMAP/MAPI-Gateway optimiert habe und pünktlich zur Fosdem 2011 die Datenbank-Performance des MySQL-Backends verdoppelt haben will.

In den drei gut besuchten Tracks standen Anwendungen der freien Software-Welt für den Unternehmenseinsatz im Mittelpunkt. Allgegenwärtiges Thema war Cloud Computing nebst Webanwendungen von Sugar und Helium V. Der Open-Source-Professor Dirk Riehle von der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg stellte die wissenschaftliche Sichtweise auf das "Single-Vendor Commercial Open Source Business Modell" vor, gepaart mit zahlreichen Analysen aus dem Bereich der Innovationsforschung und Untersuchungen zum Beispiel der Linux-Kernel-Entwicklung. Der Enterprise Open Source Day 2011 war der erste, und Konstantin Böhm vom Veranstalter Ancud IT zeigte sich sehr zufrieden. Das Konzept sei aufgegangen, es seien mehr Besucher als erwartet gekommen, und man werde die Veranstaltung auf jeden Fall im nächsten Jahr fortführen. Ziel sei es, in Nürnberg mit seinen zahlreichen Open-Source-Firmen ein deutschlandweit bedeutsames Linux-Enterprise-Event fest zu etablieren.

IANA gibt letzte Runde an IPv4-Adressen aus

Der oberste Verwalter des Internet-Zahlenwerks gibt die letzten Blocks von IPv4-Adressen an die regionalen Registries aus.

Die Internet Assigned Numbers Authority (IANA) hat zwei /8-Blocks verbleibende IPv4-Adressen an das Asia-Pacific Network Information Centre (APNIC) ausgegeben. Ein solcher /8-Block umfasst etwa 16 Millionen IPv4-Adressen. Die Vergabe der beiden Blocks reduziert die bei der IANA verbleibenden /8-Blocks auf fünf, und läutet damit die letzte Phase ein, in der die IANA diese Blocks an die regionalen Registries verteilt.

Wie das APNIC in einer Mail [ https://puck.nether.net/pipermail/cisco-nsp/2011-January/076689.html] mitteilt, setzt es die normale Vergabe der alten IP-Adressen noch einige Monate fort, bevor eine neue Phase des Übergangs auf IPv6 beginnt. In dieser Übergangsphase sollen noch einige Jahre lang IPv4-Adressen erhältlich sein. Die für den europäischen Raum zuständige lokale Registry RIPE sieht einen ähnlichen zeitlichen Ablauf vor.

Zeitplan der europäischen Registry RIPE zum nahenden Ende der IPv4-Adressen.

Yahoo entwickelt Hadoop bei Apache weiter

Eric Baldeschwieler, bei Yahoo in führender Position für die Hadoop-Entwicklung zuständig, hat bekanntgegegeben, dass das Unternehmen künftig seine Kräfte beim Hadoop-Projekt von Apache einbringen werde.

Die hauseigene Yahoo-Distribution von Hadoop werde hingegen eingestellt, schreibt Baldeschwieler im Yahoo-Entwicklerblog [ http://developer.yahoo.com/blogs/hadoop/]. Im Zuge der Neuausrichtung auf Apache verschwinden alle Referenzen zu Hadoop von den Yahoo-Seiten, wie "developer.yahoo.com/hadoop". Zudem werden die Versionsverwaltungen abgeklemmt ("yahoo.github.com/hadoop-common").

Yahoo werde sich bei Apache an der Hadoop-Entwicklung dergestalt beteiligen, dass gehärtete Binary-Releases für Yahoo und andere Hadoop-Nutzer für den Einsatz in ihren Clustern bereitstehen. Aus Hadoop soll durch die Mithilfe Yahoos unter dem Dach von Apache "die" Open-Source-Plattform für große Datenmengen entstehen. Dazu müssen aber erst die beiden unterschiedlichen Entwicklungszweige von Yahoo und Apache abgeglichen werden.

Yahoo will seine Version "hadoop-0.20-sustaining", die mit Patches und Fixes bei den rund 40.000 Yahoo-Nodes im Einsatz sei, bei Apache unter "hadoop/common/branches/branch-0.20-security" einstellen. Die Übertragung habe bereits begonnen, schreibt Baldeschwieler. Yahoo schlägt vor, diese Version Hadoop 20.100 zu nennen und die Community darüber abstimmen zu lassen, ob daraus ein Apache-Release werden könne.

Debian lädt zur Distributionszählung

Der Derivatives Front Desk von Debian will die Verbindung zu den Derivaten der Linux-Distribution stärken und lädt ein, sich an einem Zensus im Sinne einer regelmäßigen Zählung zu beteiligen. Für den Zensus steht eine neue Wikiseite [ http://wiki.debian.org/Derivatives/Census] bereit, auf der sich auf Debian aufbauende Linux-Projekte steckbriefartig vorstellen. Wer sich daran beteiligt, verschafft seinem Debian-Derivat innerhalb des Debian-Projekts mehr Aufmerksamkeit, wirbt das Projekt. Durch die Angabe eines Repräsentanten werde die Zusammenarbeit einfacher, und im besten Fall steuern diese Repräsentanten Ideen und sogar Patches oder Bug-Reports bei, die sich auf ihr jeweiliges Derivat beziehen und für Debians Software-Basis relevant sind. Auch der Erfahrungsaustausch zwischen Derivaten soll gefördert werden, indem die Derivate überhaupt sichtbar werden. Die Zensus-Seite soll in Zukunft als Informationssammlung dienen, aus der Debian-Entwickler und Derivat-Projekte Ressourcen für die Programmierung ziehen und die sich in die Debian-Infrastruktur integriert. Ubuntu-Derivate besitzen derzeit noch eine eigene Seite.

Der Derivatives Front Desk existiert seit Juni 2010. Auf der damals eingerichteten Mailingliste "debian-derivatives" wurde seitdem diskutiert, wie die Zusammenarbeit der Derivate und Debian weitergehen könne. Zum Beispiel ist eine Wikiseite hinzugekommen, die Leitlinien zum Erstellen von Debian-Derivaten sammelt. Für den Austausch gibt es neben der Mailingliste auch einen IRC-Channel (irc.debian.org/debian-derivatives).

Rackspace kauft Openstack-Entwickler ein

Der Internet-Hosting-Provider Rackspace übernimmt die Entwicklungs-Firma Anso Labs, die hinter großen Teilen der Cloud-API Openstack steht. Damit gewinnt Rackspace nun größeres Gewicht in der Entwicklung des Openstack-Projekts, das sich in die beiden Teilprojekte "Compute" und "Storage" gliedert. Rackspace hatte bisher am Storage-Teil gearbeitet, während Compute unter dem Namen Nebula von Anso Labs für den Projektpartner Nasa entwickelt wurde.

Mit der Übernahme von Anso Labs steuert Rackspace nun beide Projektteile, was zu Befürchtungen in der Openstack-Community Anlass gibt, denn nun besitzt Rackspace in den Leitungsgremien des offenen Openstack-Projekts deutliche Mehrheiten. Außer der Nasa, Rackspace und Anso Labs unterstützen auch die Firmen Cisco, Citrix, Canonical und Microsoft das Openstack-Projekt.

In der neuesten Version mit dem Codenamen "Bexar" unterstützt das Cloud-Computing-Framework Openstack erstmals das IPv6-Protokoll. Als Hypervisor für die virtualisierten Cloud-Knoten kann Linux-KVM, Xen und nun auch Microsoft Hyper-V zum Einsatz kommen. VMware ESX soll im kommenden Release "Cactus" folgen, genauso wie der Support für Linux-Container und Open VZ. Die Openstack-API, die sich derzeit noch in der Entwicklungsphase befindet, wurde um einige Administrations-Features erweitert.

Schluss mit Ruby on Rails in Netbeans

Die Netbeans-Entwickler sollen sich in Zukunft wieder auf ihr Kerngeschäft konzentrieren. In einer Mitteilung an die Community kündigt das Team um die Netbeans-Entwickungsumgebung an, in Zukunft Ruby on Rails nicht mehr zu unterstützen. Als Grund gibt es an, sich in Zukunft auf den Support des bevorstehenden Java SE 7 und Java Development Kit 7 (JDK 7) zu konzentrieren. Herausragender Java-Support habe immer im Fokus der Netbeans-Entwicklung gestanden, und darauf wolle man sich nun erst einmal konzentrieren. Ein weiterer Grund für die Aufgabe des Ruby-on-Rails-Supports seien die geringen Anwenderzahlen in der Nutzungsstatistik.

In Zukunft sei der Code für Ruby on Rails nicht mehr Teil der Netbeans-Entwicklungs-Builds. Weiterhin an diesem Modul Interessierte werden auf die Netbeans-Entwicklerseite für den Ruby-Support verwiesen und aufgerufen, das Projekt selbst weiterzuführen. [ http://wiki.netbeans.org/RubySupport]

Oracle Linux 6 veröffentlicht

Wie der Datenbankhersteller Oracle mitteilt, ist die neueste Version seiner Linux-Distribution verfügbar. Im Wesentlichen handelt es sich um einen Klon des kürzlich erschienenen Red Hat Enterprise Linux 6, mit dem es deshalb die grundlegenden Neuerungen wie das Ext4-Dateisystem, Verbesserungen bei XFS, Performance Counter, FTrace, Latencytop, Tickless Kernel und Control Groups teilt. Regelmäßige Updates bietet Oracle über sein Unbreakable Linux Network.

Als eigenständiges Feature bietet Oracle Linux optional einen eigenen Kernel unter dem Namen Unbreakable Enterprise Kernel an, der in Bezug auf die Interrupt-Verteilung, Locks sowie Netzwerk- und Virtuelle-Speicher-Performance verbessert wurde. Per Default wird aber der Red-Hat-kompatible Kernel mit der Versionsnummer 2.6.32-71.el6 installiert.

IDC: Smartphone-Markt 2010 stark in Westeuropa

In Westeuropa trugen neben Apple mit dem iPhone auch HTC, Nokia und Samsung zum positiven Trend im Smartphone-Markt bei. Weltweit stieg 2010 die Zahl der insgesamt verkauften Handys um fast 20 Prozent auf 1,4 Milliarden. Speziell im westeuropäischen Markt sehen die Marktbeobachter, wie sich immer mehr Kunden von Smartphones überzeugen lassen, und zählen I-Phone 4, Blackberry 8520, das HTC Desire, das Nokia N8 und das Samsung Galaxy S als Zugpferde auf. Apple findet in Westeuropa sowie in den USA nach wie vor den größten Absatzmarkt und legte mit dem I-Phone 4 im vierten Quartal deutlich zu.

Bei den fünf weltweit führenden Handy-Herstellern kann sich Nokia an der Spitze behaupten: 453 Millionen verkaufte Geräte, fast 33 Prozent Marktanteil bei fünf Prozent Wachstum gegenüber 2009 sind zu verzeichnen. Mit Geräten wie dem C7, C6-01 und C3 hat es Nokia im letzten Quartal gegenüber dem Vorjahresquartal auf 38 Prozent Wachstum im Smartphone-Bereich gebracht. Auf dem zweiten Platz liegt Samsung mit 280 Millionen verkauften Geräten, gut 20 Prozent Marktanteil und 23 Prozent Wachstum. Der Hersteller hat laut IDC erstmals in der Unternehmensgeschichte allein im vierten Quartal mehr als 80 Millionen Geräte verkauft, von denen zehn Millionen auf Galaxy-S-Telefone abfallen. Abgeschlagener Dritter mit 8,4 Prozent weltweitem Marktanteil und rund 117 Millionen verkauften Geräten ist LG. An fünfter Stelle steht RIM, das weltweit stolze 41 Prozent Wachstum verzeichnete und nunmehr einen Marktanteil von 3,5 Prozent hält. Gegen Ende des Jahres schob sich erstmals ein chinesischer Hersteller in die Top-Five-Liste, hebt IDC hervor, und zwar mit insgesamt 3,7 Prozent Marktanteil auf Platz vier: ZTE, gegründet 1985 im chinesischen Shenzen, hat von dem weltweit wachsenden Mobiltelefonmarkt profitiert. Speziell auf dem amerikanischen Markt halten mit Dell, Huawei, Kyocera und Sanyo ebenfalls neue Namen Einzug. Den Mobiltelefonmarkt sieht der Marktbeobachter wegen des kräftigen Smartphone-Segments bis in das Jahr 2014 auf Wachstumskurs.

Jose Luis Martinez, Vice President, Mobile Computing Solution Marketing mit dem N8.

Google startet Summer of Code 2011

Der Startschuss des von Google finanzierten Summer of Code (SoC) zur Unterstützung von freien Software-Projekten fällt bei der Linuxcon Australien.

Google eröffnet bei der – trotz Überflutungen – in Australien stattfindenden Linux.conf.au den SoC 2011. Auf der Website des SoC 2011 [ http://www.google-melange.com/] ist der Zeitplan einzusehen. Demnach können Organisationen und Projekte vom 28. Februar bis 11. März ihre zu bearbeitenden Anwendungen einreichen. Am 18. März veröffentlichen die Programm-Administratoren von Google die Liste der akzeptierten Programme.

Beim Summer of Code bringt der Suchmaschinenkonzern studentische Entwickler mit Projekten und Organisationen zusammen, die Anwendungen weiterentwickeln wollen. Die Zusammenarbeit der Helfer und der Projekte erfolgt über sogenannte Mentoren aus dem Kreis der Projekte. Google unterstützt und entlohnt die teilnehmenden Entwickler.

Puppet als Enterprise-Variante erhältlich

Der US-amerikanische Software-Hersteller Puppet Labs hat mit Puppet Enterprise eine kommerzielle Version der sonst freien Puppet-Software für das Konfigurationsmanagement von Rechnern im Netzwerk vorgestellt. Die Enterprise-Version bündelt alle der zahlreichen Puppet-Komponenten sowie die Software-Voraussetzungen wie Apache, Ruby on Rails, Phusion Passenger und mehrere Ruby-Module in einem einzigen Installationsprogramm. Darüber hinaus sei Puppet Enterprise einem umfangreichen Qualitätssicherungsprozess unterzogen worden, verspricht der Hersteller. Im Paket ist außerdem grundlegender Support per E-Mail enthalten.

Das kommerzielle Angebot von Puppet Labs beginnt bei 2500 US-Dollar. Die Preise richten sich nach der Anzahl verwalteter Rechner und der Art des Supports. Mit rund um die Uhr verfügbarem Telefonsupport kostet das Paket beispielsweise gleich das Zehnfache. Eine kostenlose Testversion, mit der sich zwei Rechner managen lassen, kann unter [ http://info.puppetlabs.com/puppet-enterprise] heruntergeladen werden. Unterstützte Betriebssysteme sind Red Hat Enterprise Linux 5.5, Cent OS 5.5, Ubuntu LTS 10.04, Debian Lenny 5.0.7 und Oracle Enterprise Linux 5 Update 5.

VMware veröffentlicht Groupware Zimbra 7

Zimbra Collaboration Server 7, VMware Zimbra Desktop 7 und VMware Zimbra Appliance 7 heißen die Produkte im Detail, wobei Appliance und Desktop derzeit noch im Betastadium stecken. VMware verspricht neue Funktionen wie den cloud-basierten Dateienaustausch über die sogenannte Briefcase-Funktion von Zimbra. Diverse Optionen für das Dokumentenmanagement sind für die gemeinsam genutzten Dateien in der Brieftasche möglich.

Die Weitergabe von Kontakten als V-Card und die "People-Search" zum simultanen Durchforsten von Kontaktlisten zählen ebenfalls zu den Neuerungen. Ein rollenbasiertes Administrationsmodell soll die Verwaltung erleichtern. Der Nutzer authentifiziert sich in der neuen Version über die standardmäßigen Protokolle und Verfahren wie Single-Sign-On (SSO) über OpenID, Security Assertion Markup Language (SAML) und Kerberos.

Zimbra-Server und die Beta-Versionen von Zimbra Appliance und -Desktop gibt es zum Herunterladen. Das Komplettpaket ist kostenpflichtig. Eine Open-Source-Ausgabe zum Testen ist ebenfalls vorhanden, die Zimbra Collaboration Suite Open Source Edition steht unter Zimbra Public License (ZPL) und ist als Quellcode und in Form von Binaries erhältlich.

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