Ein neues Entwicklungsprojekt für den Linux-Kernel rückt aufgeblähten Puffern zu Leibe und will damit die Netzwerklatenz verkleinern.
Wie der Entwickler John W. Linville auf der Linux-Kernel-Mailingliste ankündigt, gibt es ein neues Projekt, das sich dem Problem des so genannten Buffer Bloat widmen möchte, der immer weiter wachsenden Größe von Puffern im Linux-Kern. Der von Jim Gettys geprägte Begriff beschreibt das Phänomen, dass mit steigender Netzlast auch die Netzwerklatenz immer größer wird. Schuld daran sind immer größere werdende Puffer innerhalb des Linux-Netzwerk-Stacks. Mehr Informationen dazu finden sich in Jim Gettys' Blog http://gettys.wordpress.com/what-is-bufferbloat-anyway/.
Ein neuer Kernel-Entwicklungsbaum mit dem Namen Debloat-Testing soll nun als Testbett dienen, um dieses Problem in Zukunft zu lösen. Er ist mit dem Versionskontrollsystem Git unter der Adresse git://git.infradead.org/debloat-testing.git zu finden. Der Baum enthält bereits einige Patches, die Buffer Bloat in verschiedenen Hardware-Treibern und anderen Komponenten des Netzwerk-Stacks verringern. Ähnliche Patches sollen Entwickler an die Mailing-Liste unter der Adresse "bloat-devel <at> lists.bufferbloat.net" schicken. Alle Informationen sammelt die Homepage des Projekts unter http://www.bufferbloat.net.
Nach dem Greg Kroah-Hartman den aktuellen Kernel freigegeben hat, soll jetzt Linus Torvalds die nächste Version übernehmen.