Kleine Unternehmen haben ähnliche Anforderungen an die IT wie Konzerne, jedoch weniger Budget und Personal. Wie sie trotzdem eine zuverlässige und ... (mehr)

Luft nach oben

Die von Vamigru angebotenen Funktionen ließen sich auf den verwalteten Systemen zuverlässig aktivieren und nutzen. Tatsächlich nimmt Vamigru dem Admin von kleinen Setups also einiges an Arbeit ab; wollte der Admin die durch Vamigru vorgenommene Konfiguration händisch ausrollen, wäre dazu einiges an Vorarbeit notwendig. Die Arbeit mit Vamigru macht insofern Spaß. Man sollte aber auch daran denken, dass der von Vamigru angebotene Funktionsumfang nicht allumfassend ist – an verschiedenen Ecken und Enden gäbe es durchaus Luft nach oben. Zum Teil geht es dabei um Features, die der Hersteller zurecht von sich weist: Freilich könnte Secuvera die Monitoring-Funktionen von Vamigru aufbohren und etwa die Option bieten, auch Prozesse aktiv zu überwachen. Damit würde aber auch die in Vamigru vorhandene Komplexität anwachsen und das Produkt wäre um Einiges komplizierter zu handhaben.

An anderer Stelle hingegen wäre mehr Funktionalität in Vamigru willkommen: Die Lösung bietet etwa keine Möglichkeit, Standardprogramme auszurollen, wie sie in KMUs oft zum Einsatz kommen. Beispiel LAMP: Wer einen einzelnen Webserver betreiben möchte, fände es zweifellos angenehm, könnte er ein System einfach in Vamigru mit einer (noch) fiktiven Webserverrolle versehen, um nur wenige Minuten später ein ausgerolltes Apache samt MySQL und PHP vorzufinden. Mittels der gerade für Ubuntu vorhandenen Ansible-Playbooks wäre eine solche Funktion auch nicht sonderlich schwierig umzusetzen. Andere Beispiele sind Postfix als Mailserver oder Samba für Dateisharing im privaten Büronetz. Solche Funktionen wären auch für das erklärte Vamigru-Ziel der erhöhten Sicherheit förderlich: Ein nach Standards ausgerollter Apache ist mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Größenordnung sicherer als eine händisch zusammengebastelte Variante. Aktuell muss der Admin auf solche Funktionen in Vamigru jedoch komplett verzichten.

Lob hingegen verdient Secuvera für das Preismodell: Wer bis zu fünf Server mit Vamigru verwaltet, zahlt pro Instanz 50 Euro pro Jahr. Sechs bis 20 Server sind mit 42,50 Euro pro Jahr bepreist. Bis zur Grenze von 40 Servern kostet jedes System 37,50 Euro – darüber hinaus bittet Vamigru darum, individuelle Angebote mit Secuvera auszuhandeln. Damit ist klar, dass Vamigru finanziell in Regionen unterwegs ist, die auch kleinere Unternehmen nicht vor große Hürden stellen sollten.

Fazit

Vamigru weiß zu überzeugen: Wer kleine Umgebungen wartet, bekommt in Form des Werkzeugs viel Funktionalität für überschaubares Geld. Die Zeit, die der Admin vor Ort durch die Nutzung von Vamigru spart, dürfte den Aufwand für die Lösung mehr als rechtfertigen. Technisch ist das Produkt solide: Neben einer grundlegenden Überwachung ist gerade das Einspielen von Patches eine wichtige Aufgabe, die Vamigru abwickelt und die gerade bei kleineren Firmen oft nur stiefmütterlich behandelt wird. Klar muss aber sein, dass Vamigru nur im vom Hersteller festgelegten Rahmen wirklich sinnvoll nutzbar ist. Wer mehr Flexibilität benötigt, muss letztlich doch wieder zur Lösung Marke Eigenbau greifen. Einen Teil des Problems könnte Secuvera immerhin dadurch lösen, die Software um Funktionalität zu erweitern, die die wichtigsten Dienste mittels Knopfdruck automatisch auf den Zielsystemen ausrollt.

(of)

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