Speicher muss nicht nur laufend größer werden, sondern auch schneller. In Zeiten von Virtualisierung und immer leistungsfähigeren Rechnern, die zeitnah auf ... (mehr)

Überblick und erste Schritte nach der Installation

Sämtliche Arbeiten in openQRM erledigen Sie über das Navigationsmenü auf der linken Seite. Die Funktionen sind dort in drei Hauptbereiche untergliedert: Datacenter, Activities und Plug-in Manager.

Im Bereich "Datacenter" werden Ressourcen wie Server, Images und Storage verwaltet. Der Begriff "Server" repräsentiert dabei keinen Server im klassischen Wortsinn, sondern beschreibt eher ein Master-Objekt beziehungsweise einen Dienst auf der Metaebene, zum Beispiel "Webserver unter Linux virtualisiert unter KVM auf Host 1 mit Netzwerk-Konfiguration xy". Diesem Master Objekt werden nun Komponenten wie Images, Kernels, Ressourcen und Storage zugeordnet. Hintergrund dieser etwas eigenwilligen Abstraktion ist, dass die Sub-Komponenten eines Servers unter OpenQRM jederzeit austauschbar sein sollen.

Hochverfügbarkeit

openQRM definiert Hochverfügbarkeit auf drei Arten:1. Hochverfügbarkeit für den openQRM-Server selbst: Da openQRM mit Standardtechnologien (Dateisystem, Apache mit PHP, mySQL/postgreSQL) arbeitet, lässt sich ein HA-System auch mit Linux-Bordmitteln wie linux-ha, pacemaker oder corosync einrichten.2. Hochverfügbarkeit für Serverobjekte auf dem openQRM-Server: openQRM stellt ein eigenes Plug-in bereit, mit dem sich Server-Objekte einfach per Mausklick hochverfügbar machen lassen. Um die Verteilung auf die vorhandenen Ressourcen kümmert sich openQRM dann selbst.3. Hochverfügbarkeit für Applikationen: Auch auf Applikationsebene unterstützt openQRM linux-ha, pacemaker & Co. Für eine einfache Konfiguration hochverfügbarer Applikationen bringt openQRM ein Plug-in für LCMC (Linux Cluster Management Console) mit.

Unter "Activities" finden Sie Informationen über den Betriebszustand (Events und Commands) und Aktivitäten, die der openQRM-Server gerade ausführt. Über den Plug-in Manager ("Plug Ins") werden die Erweiterungen für openQRM installiert und verwaltet. Für eine bessere Übersicht sortiert openQRM die installierten Plug-ins nach Kategorien wie "Cloud", "Deployment", "Monitoring", "Virtualisierung" und so weiter ein.

Sofern Sie den SMTP-Server nicht bereits während der Installation konfiguriert haben, ist jetzt ein guter Zeitpunkt dafür. Ein korrekt konfigurierter SMTP-Server ist Voraussetzung, dass das Plug-in "Event Mailer" Warnungen, Fehlermeldungen und andere Events auch per E-Mail an den Admin versenden kann. Das Cloud-Portal für die Endbenutzer setzt ebenfalls auf dem lokalen SMTP-Server auf. Benutzer, die sich über das Self-Service Portal einen Account generiert haben, erhalten per E-Mail ein Security Token, mit dem sie die Registrierung ihres Accounts abschließen können. Sofern Sie bereits einen Mail- oder Groupware-Server im LAN aktiv haben, wählen Sie im Postfix-Konfigurationsdialog ( »dpkg-reconfigure postfix« ) einfach "Internet mit Smarthost" und geben dort die IP-Adresse des internen Mailservers als SMTP-Relay-Server an.

Da openQRM sich selbst als zentrale Verwaltungsinstanz im Netzwerk definiert, stellt es grundlegende Dienste wie DNS und DHCP auch selbst bereit. Da diese Dienste aber im Regelfall in einem LAN bereits vorhanden sind (zum Beispiel über ein Active Directory), ist bei der Inbetriebnahme eines openQRM-Servers durchaus Vorsicht geboten. Um nicht zu riskieren, dass auf einmal zwei DHCP-Server im LAN aktiv sind, die unabhängig voneinander IP-Adressen des gleichen Subnetzes im LAN verteilen, sollten Sie im Zweifelsfall den openQRM-Server mit einem eigenen VLAN beziehungsweise Subnetz ausstatten.

Sind diese Voraussetzungen erfüllt, passen Sie mit dem Editor Ihrer Wahl noch den Domain-Namen OPENQRM_SERVER_DOMAIN="oqnet.org" in der Datei »/usr/share/openqrm/plugins/dns/etc/openqrm-plugin-dns.conf« an und installieren respektive starten dann im Plug-in Manager die Plugins dhcpd, dns und tftpd. Per Default verteilt der openQRM DHCP-Server die komplette IP-Range des lokalen Subnets. Das lässt sich leicht ändern, indem Sie den Bereich in der Datei »/usr/share/openqrm/plugins/dhcpd/etc/dhcpd.conf« anpassen. OpenQRM stellt in Kombination mit dem DHCP-Server auch eine PXE/TFTP-Umgebung für das Booten übers Netz bereit. Installieren Sie mit Hilfe des Plug-in Managers daher am besten auch gleich das tftpd-Plug-in.

Virtualisierung mit KVM

Mit der Kernel-based Virtual Machine (KVM) bringt openQRM bereits einen sehr leistungsstarken Hypervisor mit, auf dessen Basis wir nun exemplarisch erste virtuelle Maschinen bereitstellen wollen. Bitte beachten Sie, dass für den Betrieb von Windows in einer virtuellen Maschine unter KVM auf dem Hostrechner die Intel VT / VT-x Erweiterung der CPU im BIOS aktiviert werden muss. Sofern noch nicht geschehen, installieren Sie jetzt über den Plug In Manager die folgenden Plug-ins: dns, dhcpd, tftpd, network-manager, local-server, device-manager, novnc, sshterm, linuxcoe, kvm.

Die Plug-ins sind zum Teil voneinander abhängig. Achten Sie bei der Installation daher auf kleine gelbe Popups. Diese weisen im Dashboard eher dezent auf unerfüllte Abhängigkeiten hin, installieren Sie die gewünschten Plug-ins dann einfach in der geforderten Reihenfolge.

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